Communitys im Web
Andreas Meier, Siegfried Reich (Hrsg.) (2011): Communitys im Web HMD 280, 48. Jahrgang, August 2011, dpunkt.Verlag, Heidelberg.
Das Web entwickelt sich zu einem Informationsraum, in dem sich die Internetnutzer virtuell begegnen, Beziehungen und Wissen austauschen, gemeinsame Projekte vorantreiben sowie Sprachgrenzen und kulturelle Barrieren überwinden. Unter Communitys im Web versteht man denn auch Personengruppen, deren Mitglieder sich mit der Hilfe von Internettechnologien regelmäßig austauschen, gemeinsame Interessen teilen, gemeinsame Projekte bearbeiten und sich als zusammengehörig fühlen. Verwandt dazu sind soziale Netze oder virtuelle Gruppen, wobei der Kontakt weniger eng und das spezifische Interesse weniger ausgeprägt zu sein braucht.
Online-Communitys haben in den letzten Jahren dank Web 2.0 (Social Web) und Web 3.0 (Semantic Web) rasant zugelegt. Neben Communitys of Interest – gemeinsame Sache oder Hobby steht hier im Vordergrund – entwickeln sich Communities of Practice ebenfalls stark. Hier beteiligen sich die Mitglieder der Gemeinschaft an einem Projekt der Wissenschaft, Wirtschaft oder Gesellschaft und investieren freiwillig Zeit und Wissen.
Das Schwerpunktheft HMD 280 widmet sich den vielfältigen Entwicklungen von virtuellen Gemeinschaften, wagt eine Klassifikation und illustriert einzelne Erscheinungsformen: Community Networks, Buddy Systems, Matchmaking Systems, soziale Netze, Gemeinschaften der Blogsphäre u.a. Zudem zeigen Erfahrungsberichte, wie Plattformen für Communitys aufgebaut und gepflegt werden, welche Kommunikationskanäle erfolgreich sind, wie die Zusammenarbeit organisiert wird, wie die Motivation zur Mitwirkung hochgehalten wird und nicht zuletzt wie Unternehmen durch Einbinden von Communitys ihre Innovationsprozesse verbessern können. Dank Grundlagen- und Praxisberichten kann die HMD-Leserschaft das Potenzial von Web-Communitys besser einschätzen sowie die Chancen und Risiken erkennen.