zukunftswege.at – Urbanes Mobilitätslabor

Bewegende Ideen zur Mobilität für morgen: Das Mobilitätslabor „zukunftswege.at“ unterstützt die Forschung und Innovationstreiber:innen bei der Entfaltung ihrer Potenziale und zielt darauf ab, neue Projekte im Mobilitätsbereich zu initiieren und zu begleiten.

Ziel ist es, nachhaltige Mobilitätslösungen zu entwickeln, um den Verkehr in der Stadt und den Umlandgemeinden zu reduzieren und gleichzeitig besser zu organisieren. Projekte können auf definierten Straßenzügen, Plätzen und Haltestellen ihre Prototypen und Systeme im echten Straßenverkehr testen. Aufgrund der starken Verkehrsbeziehung zur Grenzregion Bayern werden neben ausgewählten Hauptverkehrsachsen auch grenzüberschreitende Testkorridore etabliert. So können Projektergebnisse aus der Theorie leichter in einen realen Einsatz überführt werden.

Zukunftswege.at wird im Rahmen des Forschungsförderungsprogramms „Mobilität der Zukunft“ durch das Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie, das Land Salzburg und die Stadt Salzburg gefördert.

Dienstleistungen von Salzburg Research für zukunftswege.at

Salzburg Research entwickelt für zukunftswege.at drei Dienstleistungen.

Reale Verkehrsdaten aus dem Individualverkehr und dem öffentlichen Verkehr

Salzburg Research betreibt seit 2012 die FCD (Floating Car Data) Modellregion Salzburg, die österreichische Testumgebung für FC-Daten. Mit dem FCD-System der Modellregion werden von mehreren 1.000 Fahrzeugen österreichweit Bewegungsdaten aufgezeichnet und verarbeitet. Für verschiedene Anwendungsbereiche der Verkehrsplanung ist es sinnvoll tageszeitabhängige, gemessene Fahrzeiten zu verwenden, um zu realistischen Fahrzeiten im Individualverkehr zu gelangen. Erreichbarkeitsmodelle sind ein Beispiel dafür. Unternehmen mit Fahrzeugflotten können beispielsweise diese Daten verwenden, um ihre Fahrten effizient zu disponieren.

Von den Gebietskörperschaften werden kontinuierlich Mobilitätsbasisdaten aus Zählstellen oder dem Verkehrsrechner Salzburg erfasst. Im Rahmen dieser Dienstleistung werden für die Testkorridore (auch grenzübergreifend) diese Daten aus dem realen Verkehrsgeschehen des Individualverkehrs bzw. öffentlichen Verkehrs für Innovationsvorhaben entweder über eine Echtzeit-Datenschnittstelle oder als historische Datenpakete bereitgestellt.

Datenbasierte Analysen im öffentlichen Linienverkehr
Analyse von realen Fahrzeitverlusten im öffentlichen Personennahverkehr bezogen auf individuelle Straßenabschnitte,die dann beispielsweise als Heatmaps dargestellt werden können. © Salzburg Research

Qualitätsmessung von Radfahrinfrastruktur

Für Umweltschutz und Nachhaltigkeit ist das Fahrrad das beste Transportmittel für kurze bis mittellange Strecken. Um den Radverkehrsanteil zu steigern und zum Erreichen von Klimazielen beizutragen, braucht es gezielte Maßnahmen zum Ausbau und zur Verbesserung der bestehenden Radinfrastruktur. Mit Bike Quality setzt Salzburg Research digitale Technologien ein, um die Bereiche mit dem größten Handlungsbedarf in einem Radwegnetz zu identifizieren.

Mit Bike Quality können Qualitätsparameter der Radfahrinfrastruktur gemessen werden. Die Verkehrsplanung erhält dadurch eine neutrale Entscheidungsgrundlage für künftige Planungen und gezielte Verbesserung der Fahrradinfrastruktur. Investitionen zur Verbesserung der Fahrradinfrastruktur können so gezielt vorgenommen und die Attraktivität des Fahrradfahrens gesteigert werden.

Mittels eines am Fahrradlenker befestigten Smartphones werden Vibrationen und Stöße während der Fahrt erhoben. Neben der Oberflächenqualität werden auch Geschwindigkeit sowie typische Stopps samt Haltedauer identifiziert. Alle erfassten Daten werden auf einen digitalen Straßengraphen (Graphenintegrations-Plattform – GIP) referenziert.

Im Rahmen des Projekts zukunftswege.at wird die datengestützte Bewertung auf die Fahrradinfrastruktur der Testkorridore erweitert. Erstmalig wird dadurch die Fahrqualität der wichtigsten Radwege vom Umland in die Stadt Salzburg entlang der Testkorridore bewertet. Der entstehende Datensatz steht für weitere Innovationsvorhaben zur Verfügung.

Weiters wird diese Dienstleistung dahingehend weiterentwickelt, dass statt der Smartphone-basierten Erfassung auch ein hochpräziser Sensor (XSens MTi 680G) zur Datenaufzeichnung verwendet wird. Der Sensor steht auch für die Nutzung in Innovationsvorhaben zur Verfügung.

Bike Quality App auf Lenker
Ein Smartphone wird auf der Lenkstange eines Fahrrads montiert, mit der BikeQuality App erfolgt die Datenerfassung für die Bewertung der Qualität der Infrastruktur. © Salzburg Research

XSens (Sensor) auf einem Helm zur Datenaufnahme montiert, © Salzburg Research
XSens (Sensor) auf einem Helm zur Datenaufnahme montiert, © Salzburg Research

C-ITS-Dienste für Verkehrsknoten

C-ITS (Cooperative Intelligent Transport Systems) vernetzen Verkehrsteilnehmende und fördern Effizienz und Sicherheit im Verkehr. Diese vernetzte Datenkommunikation zwischen einzelnen Fahrzeugen sowie zwischen Fahrzeugen und der Infrastruktur ermöglicht rasches und smartes Ereignismanagement auf der Straße: Störungen können schnell ermittelt werden, präzise Warnungen an alle Verkehrsteilnehmenden im Straßenabschnitt werden möglich.

Salzburg Research bietet Rahmenbedingungen für die Erprobung von Innovationsvorhaben:

  • Kooperative Testknoten: Entlang eines Testkorridors werden drei ausgewählte Verkehrsknoten zu kooperativen Testknoten ausgebaut. Das bedeutet, dass für diese Verkehrsknoten C-ITS (Cooperative-ITS)-Dienste für Innovationsvorhaben über eine Datenschnittstelle zur Verfügung gestellt werden. Dazu zählen die von C-ITS-fähigen Fahrzeugen sowie von der Verkehrsinfrastruktur ausgesendete Nachrichten, wie beispielsweise Schaltzeiten der Lichtsignalanlagen.
  • Klassifizierte Bewegungstrajektorien: Darüber hinaus werden die ausgewählten Verkehrsknoten mit zusätzlicher Sensorik ausgestattet, mit deren Hilfe sämtliche Verkehrsbewegungen am Verkehrsknoten automatisiert erfasst und nach Bewegungsmodus (Fußgänger*innen, Radfahrer*innen, MIV, ÖV) klassifiziert werden können. Diese klassifizierten Bewegungstrajektorien können entweder in Echtzeit oder als historische Daten zur Verfügung gestellt werden.
  • Digitales Abbild: Außerdem wird ein genaues Abbild, sogenannte HD-Karten (High-definiton map) der Verkehrsinfrastruktur der Testknoten zur Verfügung gestellt (HD-Karte).
HD-Map einer Kreuzung in der Stadt Salzburg, © Orthophoto: basemap.at, Bearbeitung Salzburg Research
HD-Map einer Kreuzung in der Stadt Salzburg, © Orthophoto: basemap.at, Bearbeitung Salzburg Research

 
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Jakob Haringer Straße 5/3
5020 Salzburg, Austria