Social Software: neue Chancen für Bildungssektor

2006-05-24:

Selbstorganisiertes Lernen mit ePortfolios, Wikis, Weblogs

„Social Skills durch Social Software“ lautete der Titel einer Salzburg Research Fachtagung von 23.-24. Mai in Salzburg, St. Virgil, in der es um den bildungsbezogenen Einsatz von ePortfolios, Wikis und Weblogs ging. Die Reputationen des digitalen Wissens einerseits und die Fähigkeit des Menschen zur kritischen und gezielten Nutzung der Technologien andererseits bildeten das Spannungsfeld der Diskussionen. Social Software ist mehr als nur ein Trend von einigen wenigen Internetfreaks, die eines jedenfalls gut können müssen: miteinander kommunizieren. Mehr als 200 Besucher(innen) gaben den Veranstaltern, Landesforschungsgesellschaft Salzburg Research und St. Virgil, recht: Es besteht noch enormer Forschungsbedarf für den gezielten Einsatz von Informations- und Kommunikationstechnologien im Bildungsbereich.

„Das Lernen unter den Bedingungen von Komplexität, Chaos und Selbstorganisation, das Lernen in der Risikogesellschaft erfordert eine neue Lernkultur – eine Kultur des selbstorganisierten, die Risiken von Komplexität und Chaos bewältigenden Lernens.“ (zit. John Erpenbeck, Lutz v. Rosenstiel).

Verbindung von digitalem Wissenserwerb und sozialem Lernen
An der Fachtagung nahmen über 200 Pädagog(innen), Multiplikator(innen) der Erwachsenenbildung,
eLearning-Expert(inn)en und Forschende aus dem Bildungs- und IT-Bereich teil. Die Veranstalter,
Salzburg Research und St. Virgil Salzburg, waren sich angesichts dieses überwältigenden Interesses einig:
„Digitaler Wissenserwerb und soziales Lernen sind untrennbar miteinander verbunden. Zugleich besteht dringender
Forschungsbedarf, was den bildungsbezogenen Einsatz von ePortfolios, Wikis und Weblogs anbelangt.
Berührungsängste werden durch learning by doing abgebaut.“ Siegfried Reich, Geschäftsführer der
Landesforschungsgesellschaft Salzburg Research, plädiert für Offenheit. „Wer erfahren hat, dass Social Software
neue Chancen eröffnet, wird seine Vorbehalte abbauen und entscheiden können, welche Medien wann am
besten eingesetzt werden sollen.“ Die Referent(inn)en waren sich einig, dass beim Einsatz von Social
Software in Bildungsprozessen, Lernen die Attribute der Reflexion, Selbstorganisation und Kollaboration
bekommt. Der lernende Mensch verharrt nicht länger als passiver Konsument, sondern produziert Wissen
in einer sehr aktiven Rolle und stellt es anderen Interessierten zur Verfügung, die es kommentieren, weiter
empfehlen und mit eigenen Erfahrungen ergänzen.
Dabei stellt die Bloggerin Katharina Borchert, Preisträgerin des Blogwettbewerbes der ZEIT, eine
Grundsatzfrage: „Welchen Informationen kann ich vertrauen, welche Reputation hat digitales
Wissen? Falsche Informationen in digitalen Netzen sind in jedem Falle schneller erkenn- und korrigierbar als in traditionellen Medien.“

Das Wissen über die Welt kommt aus der Suchmaschine
Auftakt der Fachtagung war die Podiumsdiskussion rund um die Buchvorstellung „Die Google-Gesellschaft – vom
digitalen Wandel des Wissens – die 10 Prinzipien der neuen Wissensordnung“. Autor Kai Lehmann freute sich
über seine Österreichpremiere. „Das Wissen über die Welt generiert sich daraus, was wir aus Suchmaschinen,
wie z.B. Google, finden.“ Daraus entsteht seine Forderung, dass nicht nur der Umgang mit dem Internet
gelernt werden muss, sondern was es heißt, lesegerecht zu kommentieren, zu publizieren und wie man das
virtuelle Selbst konstruiert. Lehmann versteht es als demokratischen Auftrag an die Gesellschaft, digitales Wissen für
alle – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, Einkommen und Bildungsniveau – bereitzustellen.

Details zur Fachtagung
23.-24. Mai 2006 in St. Virgil, Salzburg
Veranstalter: Die Fachtagung wurde von der Landesforschungsgesellschaft Salzburg Research in Zusammenarbeit mit
St. Virgil und dem Land Salzburg (Referat für Erwachsenenbildung – Bildungsmedien) veranstaltet. Unterstützt wurde
die Tagung vom bm:bwk, der Österreichischen Computer Gesellschaft und dem Verein Neue Medien in der Lehre.

Webseite zur Tagung
http://eportfolio.salzburgresearch.at/

Fotomaterial
http://fotos.salzburgresearch.at/
Die Bilder sind unter Angabe des Copyright-Vermerks ©Salzburg Research frei verwendbar.

Rückfragehinweis
Mag. Alexandra Wagner
Salzburg Research Forschungsgesellschaft m.b.H.
Jakob Haringer Straße 5/III | 5020 Salzburg, Austria
Tel.: +43-662.2288-324 | Fax: +43-662-2288-222
e-mail: alexandra.wagner@salzburgresearch.at


 
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Salzburg Research Forschungsgesellschaft
Jakob Haringer Straße 5/3
5020 Salzburg, Austria