2011-10-14:
Am 13. Oktober haben Salzburgs IT-Vorreiter nic.at und Salzburg Research zum mittlerweile fünften „IT-Businesstalk“ geladen. ExpertInnen aus Wirtschaft und Wissenschaft informierten in der Edmundsburg am Mönchsberg mehr als 120 Teilnehmer über brandaktuelle Themen aus der Welt der Internet-Technologien. Themenschwerpunkte des „5. IT-Businesstalks“ waren die neuesten Entwicklungen aus den Bereichen „Social Media“, „Mobile Apps“ und „Mobile Security“.
SALZBURG. Internet und neue Kommunikations- und Informationstechnologien sind aus dem Unternehmensalltag längst nicht mehr wegzudenken. Trotzdem herrscht immer noch enormer Informationsbedarf darüber, wie neue technologische und kommunikative Möglichkeiten bestmöglich genutzt und effizient eingesetzt werden können. Mit dem „IT-Businesstalk“ haben die beiden Salzburger IT-Vorreiter nic.at und Salzburg Research eine Informations- und Diskussionsplattform für aktuelle Themen aus der Welt der Technologien geschaffen, die längst einen Fixplatz im Salzburger Veranstaltungskalender eingenommen hat. „Wir freuen uns, dass es sich bei der diesjährigen Veranstaltung bereits um die fünfte Auflage des IT-Businesstalks handelt“, sagen Dr. Siegfried Reich, Geschäftsführer von Salzburg Research, und Richard Wein, Geschäftsführer von nic.at bei der Begrüßung. Dass großes Interesse an den angebotenen Themen besteht, zeigten die zahlreichen Besucher, die nicht nur aus Salzburg, sondern auch aus Bayern und dem Rest Österreichs anreisten. 126 Gäste bedeuteten eine neuen Teilnehmerrekord. „Der Erfolg bestärkt uns natürlich in unseren Plänen, 2012 zum sechsten IT-Businesstalk zu laden!“ sind sich die Veranstalter einig.
Wie Unternehmen Social Media nutzen können
Wie Social Media in der Unternehmenspraxis gezielt eingesetzt werden kann, zeigte die auf Unternehmens- und Marketingkommunikation spezialisierte Kommunikationswissenschafterin Mag. Margarethe Dopf anhand von Erfolgsbeispielen österreichischer, schweizer und deutscher Unternehmen. „Die Palette der Möglichkeiten ist vielfältig. Ob Blog, Facebook-Seite oder online-Newsroom, die Entscheidung hängt vom Kommunikationsziel ab. Zentral ist, dass dem Social-Media-Auftritt ein durchdachtes Konzept zugrunde liegt“, so Dopf. Ihr Rat an Unternehmen: Authentisch auftreten und Gesicht zeigen. Und: Es reicht nicht aus Nutzer zu generieren, man muss Nutzen stiften.
Karim-Patrick Bannour, Inhaber der Salzburger Social-Media-Agentur viermalvier, betonte: „Social Media birgt Risiken. Aber das größte Risiko für ein Unternehmen besteht darin, Social Media nicht zu nutzen.“ Dass eine Marke per se nicht „sexy“ sein muss, um in Social Media erfolgreich zu sein, erläuterte er gemeinsam mit Natalie Malzner, der Social-Media-Verantwortlichen der claro products GmbH mit Sitz in Mondsee. claro hat es trotz vergleichsweise kleinem Budget geschafft, mit Aktionen wie „claro sucht Produkttester“ oder einem „Nachhaltigkeitsgewinnspiel“ erfolgreich Akzente zu setzen und eine große Zahl treuer Nutzer zu generieren. „Besonders kleinere Unternehmen haben heute dank Social Media viel mehr Möglichkeiten, ihre Zielgruppen zu erreichen und mit ihnen in Kontakt zu treten“, waren sich Bannour und Malzner einig.
Mobile Apps – Was verbirgt sich hinter dem Hype?
„Unser Alltag wird zunehmend von IT durchdrungen – Mobile Apps sind die Software-Antwort auf diesen Trend. Spätestens mit der Markteinführung des iPhones im Jahr 2007 haben die kleinen ‚Software-Helferlein’ ihren Siegeszug angetreten. Für Entscheidungsträger stellt sich zunehmend die Frage, ob es sich hier nur um einen kurzfristigen Hype oder um einen langfristigen Trend handelt, der möglicherweise das Ende der PC-Ära einläutet“, sagte Dr. Karl Rehrl, Leiter der Forschungslinie Mobile und Web-basierte Informationssysteme bei Salzburg Research. Unternehmen, die ein App anbieten wollen, müssten sich jedenfalls vorher fragen „will ich einen Marketing Gag um aufzufallen oder soll es eine Anwendung sein, mit der ich Geld verdienen kann?“. Fakt sei: Die Kunden lieben Apps, doch nur 1 Prozent der Downloads werden nachhaltig genutzt. Nur 20 Prozent aller Apps werden auch nach dem ersten Tag nach dem Download noch aufgemacht. „Eine App zu verkaufen ist aus meiner Sicht in der Regel kein gutes Geschäft“, so Rehrl.
Dass sich mit Apps gutes Geld verdienen lässt, zeigte DI Klaus Kienzl, Eigentümer und CEO der ilogs mobile sofware GmbH, der mit seinem Unternehmen nicht den „klassischen Consumer“ im Fokus hat, sondern „Unternehmens-Apps“ für den Business-Bereich anbietet. „Mobile Anwendungen eignen sich hervorragend für die Steuerung der Kommunikation mit mobilen Mitarbeitern, beispielsweise dem Außendienst. Die Mitarbeiter bekommen ‚just in time’ alle Informationen, die sie für Ihre Arbeit benötigen, direkt auf ihr mobiles Endgerät. Umgekehrt kann das Gerät für alle Dokumentationen verwendet werden, die aktuell oft nur auf dem Papier erfolgen. Kombiniert mit einer Betriebsdatenerfassung des Fuhrparks ergeben sich völlig neue Möglichkeiten für Unternehmen, den Außendienst effizienter zu steuern“, so Kienzl. Die wichtigsten Anforderungen an eine „Unternehmens-App“: sie muss rollenbasiert konfigurierbar und ohne Programmierkenntnisse bedienbar sein. Seine Prognose: „In drei bis vier Jahren wird jedes Unternehmen eine eigene Unternehmens-App haben.“
Mobile Security – PC-Viren waren gestern. Heute telefoniert der Trojaner mit.
„Smartphones sind in den vergangenen Jahren mehr und mehr in unsere Lebensbereiche eingedrungen, wir sind mittlerweile permanent via E-Mail, Facebook und Co. erreichbar. Insoferne ist es wenig verwunderlich, dass man heute eine ganze Palette von Mobile Malware kennt“, sagte L. Aaron Kaplan, Security Analyst bei CERT.at. Er beschäftigte sich in seinem Vortrag mit den Risiken und Charakteristika von so genannten Trojanern, Würmern, Spyware, Fake-Apps, Droppers, Dialers und ähnlichen Bedrohungen. Kaplans Fazit: „Mobile Malware ist zwar noch nicht verbreitet wie PC-Malware, aber definitiv im Kommen. Spätestens jetzt sollten wir uns darauf vorbereiten.“ Einer seiner Tipps: Aufpassen, was man herunterlädt und welchen Vorgängen man zustimmt – immerhin passieren 44 Prozent der Infektionen mit Einverständnis des Users.
„Mobile Devices haben sich zum Mittelpunkt persönlicher Kommunikation im Alltag entwickelt. Ausgestattet mit modernen Schnittstellen eignen sie sich hervorragend für die Verknüpfung von realer und virtueller Welt. Zur Unterstützung kommender Transaktionsanwendungen arbeitet die Mobilfunkindustrie an einer standardisierten Sicherheitsarchitektur“, gab Christian Kantner, Leiter der IT & Services paybox Bank AG, Einblicke in die Zukunft mobiler Transaktionen. „Verschiedene Service-Provider werden auf unsere SIM-Karten zugreifen können. Hier ist es wichtig, dass Missbrauch verhindert wird. So genannte Trusted Server Manager, die dann quasi den Schlüssel zur SIM-Karte in Händen halten, befinden sich in Entwicklung“, berichtete Kantner.