Damit Sport Spaß macht: Kompetenzzentrum für smarte Sportprodukte

2019-01-29:

Sport muss Spaß machen – nur so wird er zum integralen Bestandteil des Lifestyle. Darum zählen nicht nur Geschwindigkeit, zurückgelegte Stecke oder Höhenmeter, sondern vor allem die Qualität der Bewegung. Mit Hilfe von moderner Sensor-Technologie entwickeln Industriebetriebe gemeinsam mit Forschungseinrichtungen im neuen COMET-Projekt „Digital Motion“ smarte Lauf- und Ski-Ausrüstung. Ziel ist: mehr Freude an der Bewegung durch eine verbesserte Nutzererfahrung.
Ein erstes digitales Sportkonzept wurde von Projektpartner Atomic auf der CES 2019 in Las Vegas vorgestellt.

Damit Sport Spaß macht, müssen die Rahmenbedingungen stimmen: Der Schuh darf nicht drücken, die Sportausrüstung sollte optimal an die Sportlerin oder den Sportler angepasst sein. Um das zu ermöglichen, hält immer mehr Digitalisierung Einzug in die Sportbranche: Moderne Sensor-Technologien und qualitative Bewegungsdatenanalyse sollen helfen, das individuelle Sporterlebnis zu verbessern. Wie das am besten gelingt, wird das COMET-Projekt „Digital Motion in Sports, Fitness and Well-beeing“ unter der Leitung der Salzburg Research Forschungsgesellschaft in den kommenden vier Jahren erforschen.

Von „Motion“ zu „Emotion“

Durch die Miniaturisierung und Vernetzung im Internet der Dinge entstehen neue Möglichkeiten bei der individuellen Passgenauigkeit und beim Einsatz von Sportausrüstung. Damit Motion zu Emotion wird, bedarf es zweier Dinge: Zum einen die bestmögliche, individuelle Anpassung der Sportausrüstung beim Kauf bzw. im Verleih und zum anderen die optimale Verwendung vor Ort. „Digitale Coaches könnten Feedback geben, ob ein Carving-Schwung gut durchgezogen oder eher gerutscht war, ob es zu einseitigen Belastungen kam, wieviel Kraft aufgewendet wurde und vieles mehr. Möglich wird dies durch kleine Sensoren im Material oder in der Bekleidung, die die Bewegungsdaten erfassen“, sagt Elisabeth Häusler, Leiterin des COMET-Projekts Digital Motion.

Von Quantität zu Qualität

Schon heute erfassen Sensoren viele quantitative Bewegungsdaten: Höhenmeter, zurückgelegte Strecke, Zeit, Schrittanzahl und dergleichen. Über die Qualität sagen diese Daten aber wenig aus. Diese Lücke wird das COMET-Forschungsvorhaben Digital Motion schließen: „Mit Hilfe von smarter Sensorik werden wir qualitative Parameter, wie zum Beispiel die Abrollqualität oder wie man „am Ski steht“ oder welchen Stressbelastungen man ausgesetzt ist, messen“, erläutert die Salzburg Research-Forscherin Elisabeth Häusler.

Um das zu ermöglichen, fließt interdisziplinäres Know-how zusammen – von der Sportwissenschaft über die Informatik bis hin zur Mensch-Maschine-Interaktion. Analysiert werden nicht nur die Qualität der menschlichen Bewegung, sondern auch psychophysiologische Aspekte. Hinzu kommen Herausforderungen der Datenkommunikation und -interaktion sowie selbstlernende Systeme. „Damit werden wir in Zukunft verschiedene Fragen nach dem Warum beantworten: Warum habe ich Schmerzen nach dem Sport? Warum gelingt mein Carving-Schwung nicht? Diese und ähnliche Antworten sind letztendlich ein wichtiger Beitrag zu mehr Bewegungsfreude und Wohlbefinden“, sagt Thomas Stöggl, Universität Salzburg, Fachbereich Sport- und Bewegungswissenschaft.

Alle Prototypen in der COMET-Initiative Digital Motion werden unter realen Bedingungen auf der Skipiste und auf der Laufstrecke getestet. Ziel ist, die Freude an der Bewegung im Sport und im Alltag durch individuell angepasste Ausrüstung und Coaching zu fördern.

Erster Prototyp auf der CES 2019 in Las Vegas präsentiert

Projektpartner Atomic stellte bei der Consumer Electronics Show in Las Vegas einen ersten Prototyp für ein digitales Skikonzept vor, das gemeinsam mit Salzburg Research und der Sportwissenschaft der Universität Salzburg entwickelt wurde. Hochmoderne digitale Tracking- und Analysefunktionen erlauben ein Auslesen vieler Bewegungsparameter aus der im Skischuh verbauten Sensorik. Damit können sowohl Profis wie auch Genuss-Skifahrer qualitative Details wie Balance, Druckkontrolle, Kantenführung und vieles mehr verfeinern und zu einem verbesserten Skierlebnis gelangen.

Im neuen COMET-Projekt „Digital Motion“ wird der Atomic-Skischuh sowie andere smarte Sportprodukte weiterentwickelt. Ziel ist, die Qualität der Bewegung noch besser bewerten zu können, Sportausrüstung zu individualisieren und insgesamt die Freude an der Bewegung zu erhöhen.

COMET Projekt „ Digital Motion in Sports, Fitness and Well-being“

Für das COMET-Kompetenzprojekt Digital Motion stehen für die kommenden vier Jahre rund 4 Millionen Euro Forschungsvolumen zur Verfügung. Die Hälfte dieses Budgets stammt von den beteiligten Industrieunternehmen, die andere Hälfte wird von der Forschungsförderungsgesellschaft FFG und dem Wirtschaftsressort des Landes Salzburg gefördert.

Die beteiligten Unternehmen spiegeln das komplexe Zusammenspiel in der Sport- und Freizeitbranche wider: Mit dabei sind Komponenten-Erzeuger und Integratoren (Suunto, Digital Elektronik, SCIO), Produkt-Hersteller (adidas, Atomic, Hirsch Armbänder), Service-Anbieter (ABIOS, Red Bull Media House, Gesundheitszentrum Bärenhof, Simpliflow International) sowie Distributoren und Destinationen (Sport Bründl, Schladming-Dachstein). Forschungs-Know-how kommt von der Salzburg Research Forschungsgesellschaft (Datenanalyse), der Universität Salzburg (Sportwissenschaft, Center vor Human-Computer Interaction) sowie der École Polytechnique Federale de Lausanne (Bioengineering).

Website: https://www.digital-motion.at/

Bildmaterial

Damit Sport Spaß macht: Industriebetriebe und Forschungseinrichtungen entwickeln gemeinsam smarte Lauf- und Ski-Ausrüstung © Atomic Austria

 

Rückfragehinweis
Elisabeth Häusler, Salzburg Research Forschungsgesellschaft
Tel.: 0662/2288-424 | elisabeth.haeusler@salzburgresearch.at


 
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