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In 13 Schritten zum digitalen Asset Management

Die Digitalisierung stellt in den Betrieben der Fertigungs- und Prozessindustrie einen entscheidenden Faktor für die Wettbewerbsfähigkeit und Qualität der Produktion und eine optimierte Anlagenwirtschaft dar. Doch wie sieht eine strategische Vorgehensweise im Asset Management in Zeiten zunehmender Digitalisierung und vernetzter Systeme über den gesamten Anlagen-Lebenszyklus hinweg aus? Worin liegt ihr Wert für das Unternehmen? Mit welchen Methoden und Technologien kann die digitale Anlagenwirtschaft umgesetzt werden?

Das Innovationsnetzwerk „Digital Asset Management“ (i-Asset) entwickelte ab Herbst 2019  einen Werkzeugkoffer für die digitale Transformation des Asset-Managements (Anlagenwirtschaft). Die Netzwerkpartner unter der Führung von Salzburg Re­search sehen Digitalisierung in der Praxis nie als eine bloße Frage der Technologie: Sie setzten deshalb bei der Entwicklung des Werkzeugkoffers auf einen Mix aus innovativen organisatorischen, technologischen und kompetenzbildenden Maßnahmen.

Im November 2021 wurden die Projektergebnisse des Innovationsnetzwerks in einem Bericht mit dem Titel „Digital Asset Managment in der Praxis“ zusammengefasst: In dreizehn Beiträgen stellen die Autorinnen und Autoren ihre individuellen Beiträge zum Werkzeugkoffer in verständlicher Weise zusammen. Der Bericht steht frei zum Download zur Verfügung.

Organisatorische Fragestellungen

Bei den organisatorisch-methodischen Fragestellungen ging es um die Entwicklung von Asset Management Konzepten für Anlagenbetreiber: Die Grundlage für die Selbstevaluation bietet ein Online-Tool zur Bewertung des Reifegrads des Asset-Managements (Schritt 1 „Komplexität beherrschen: Die Digitalisierungs-Roadmap“). Weiters entstanden Richtlinien für die Nutzung von Anlagendaten im Rahmen der Entwicklung von Datenstrategien (Schritt 2 „Daten nutzen – aber wie?“), für die Nutzung von vorausschauenden Instandhaltungsstrategien (Schritt 3 „Predictive Maintenance erfolgreich anwenden“) und für die Etablierung standardisierter Technik-Prozesse (Schritt 4 „Standard-Prozesse im Asset Management“).

Technologische Konzepte

Deckblatt Digital Asset Management in der Praxis

Im Innovationsnetzwerk bildeten Digital Twins das technologische Grundkonzept für das digitale Asset Management (Schritt 5 „Haben Ihre Anlagen einen Digital Twin?“). Dafür wurde im Rahmen des Projekts eine Plattform konzipiert: Die i-Asset-Plattform beruht auf standardisierten Schnittstellen und Architekturen (u.a. RAMI 4.0/AAS, OPC UA), auf Sicherheit, Quelloffenheit (Open Source, GitHub) und auf einer nicht-invasiven Integration von IT-Systemen für das Asset-Management (Schritt 7 „Kommunikationsdrehscheibe für Anlageninformationen“ und die Online-Beschreibung).

Technologische Schlüsselelemente für die Digitalisierung bilden Instandhaltungs-Planungs- und Management-Systeme (CMMS, Schritt 9 „Schlüsselfaktor CMMS“), Industrial-IoT-Plattformen (Schritt 6 „Wertschöpfung im ‚Internet der Anlagen‘“) und Edge-Technologien für das Retrofitting von Bestandsanlagen (Schritt 8 „Bestandsanlagen digitales Leben einhauchen“). Praktische Umsetzungsbeispiele für das Zusammenwirken der einzelnen Methoden und Technologien sowie der innerbetrieblichen Voraussetzungen dafür bieten die Beiträge über die Entwicklung und Nutzung von digitalen Dashboards (Schritt 10 „Alle Anlagen im Griff: Digitale Dashboards“) und über die Nutzung von IIoT-Plattformen zum Aufbau eines Ökosystems für Smart Assets (Schritt 11 „Smarte Kräne im Ökosystem der Anlagenwirtschaft“).

Kompetenzaufbau und Wissenstransfer

Im Bereich der Kompetenzentwicklung und des Wissenstransfers wurde eine auf das Aufgabenspektrum von Asset Management Teams abgestimmte Kompetenz-Matrix entwickelt (Abschnitt 12 „Kompetenzen – zwischen operativ und strategisch“). Eine Erfahrungsaustausch-Runde wurde von den beteiligten Unternehmen sehr positiv angenommenes als Instrument für den unternehmensübergreifenden Wissenstransfer (Abschnitt 13 „Vom Wissensschatz anderer profitieren“).

Die Beiträge im „Digital Asset Management in der Praxis“ können die durchaus komplexen Fragestellungen oft nur in ihren Grundzügen vorstellen. Jedoch bieten die darin vorgestellten Schritte einen guten Leitfaden für die individuelle Digitalisierungsstrategie und eine auf die Bedürfnisse der Unternehmen maßgeschneiderte Priorisierung bei der Umsetzung.

Titelbild: © Salzburg Research, Shutterstock Ico Maker

 


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Georg Güntner

Georg Güntner ist Leiter des Kompetenzschwerpunkts „Industrial Internet“ und stellvertretender Leiter der Forschungslinie „Internet of Things“ bei der Salzburg Research Forschungsgesellschaft. Die Schwerpunkte seiner Forschungstätigkeit liegen im Bereich der Begleit- und Akzeptanzforschung von Internet-Technologien und des Internets der Dinge in Produktions- und Instandhaltungsunternehmen. In seinen jüngsten Arbeiten fokussiert er sich auf die technische Konzeption und den Einsatz von Digital Twins im Asset Management. Georg Güntner koordiniert die Meetup-Gruppe "IoT Salzburg" und das "Maintenance Competence Center" (MCC), eine Anlaufstelle für Forschung, Entwicklung und Innovation in der Instandhaltung. In seinen Projekten beschäftigte er sich mit den Auswirkungen von Industrie 4.0 auf die Instandhaltungsbranche ("Instandhaltung 4.0", "i-Maintenance"), mit der digitalen Transformation durch Industrie 4.0 und neue Geschäftsmodelle ("I40-Transform"), sowie mit dem Transfer von aktuellen Erkenntnissen im Bereich der Digitalisierung an die Wirtschaft ("KMU4.0", "Digitales Transferzentrum"). Zudem koordiniert er das Innovationsnetzwerk "Digital Asset Management" (i-Asset).


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Salzburg Research Forschungsschwerpunkt(e): Publiziert am 22. Dez 2021
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