Das Internet der Dinge kommt in Bewegung

Die 13. IoT-Talks am 06.02.2020 standen unter dem Motto „IoT in Motion“ und zeigten ein breites Spektrum von Anwendungen aus dem Bereich der Spezialfahrzeuge, der industriellen Produktion, der Robotik und aus dem Sport- und Freizeit-Bereich. Die Herausforderungen reichen dabei von der der Entwicklung geeigneter Sensoren über die Sicherung der Datenqualität bis zur Analyse, Visualisierung und In-Wert-Setzung der Daten (Data Value Chain).
Die Detailinformationen zur Veranstaltung in der Science City Itzling und die Präsentationen sind auf der Veranstaltungs-Seite verfügbar.

Die Referenten der 13. IoT-Talks: v.l. Wolfgang Kremser (Salzburg Research), Mario Schnalzenberger (cubido business solutions), Florian Enner (HEBI Robotics), Georg Güntner (Salzburg Research)

Moderator Georg Güntner gab in seinem Einleitungsreferat einen kurzen Rückblick auf das IoT-Jahr 2019, und präsentierte dabei „Top-Stories“ aus der IoT-Welt. Er präsentierte u.a. eine Zusammenfassung in die – lt. IoT-Analytics – „einflussreichste Publikation“ des Jahres 2019: Microsoft veröffentlichte im Juli den Forschungsbericht „IoT Signals“, der den Status und einen Ausblick der IoT-Umsetzung aus der Sicht von ca. 3.000 Unternehmen umfasst (verfügbar auf der Website von Microsoft). Am Beispiel des Cointainer-Giganten Maersk und des dort ausgerollten „Remote Container Management“ Konzepts (Video) und der von Eutelsat angekündigten Nanosatelliten, die unter dem Code-Namen „Eutelsat IoT FIRST“ Infrastruktur (auch) für schwach vernetzte Erdteile bereitstellen sollen (Video), wurde klar, wie das Internet der Dinge „in Bewegung“ kommt.

Der Roboterarm von HEBI Robotics in Ruhestellung

Mario Schnalzeneder, Data Scientist bei der cubido business solutions gmbh, ging in seinem Referat auf die Bedeutung der Datenqualität in Data Science Projekten ein: Er betonte Notwendigkeit einer engen Kooperation von den Fachexperten mit den Data Scientists über den gesamten Lebenszyklus eines Daten-getriebenen Projekts hinweg. Als Beispiele nannte er ein von cubido entwickeltes Modell für die Vorhersage von sich anbahnenden Antriebsproblemen in Spezialfahrzeugen (Predictive Maintenance): Dabei nahm die Filterung der Vielzahl der ermittelten Daten einen wichtigen Stellenwert ein. Ein weiteres Anwendungsbeispiel zeigte die Herausforderungen bei der Ermittlung von Einflussfaktoren auf die Qualität in einem industriellen Fertigungsprozess entlang der gesamten Produktionskette (Qualitätssicherung).

Florian Enner, Mitbegründer des amerikanischen Startups HEBI Robotics, hatte einen der von seinem Team entwickelten Roboterarme mitgebracht und zeigte eindrucksvoll die Herausforderungen der Steuerung und Kontrolle der Bewegungen in Echtzeit. Es ging dabei auch auf unterschiedliche – mehr oder weniger komplexe – Modelle ein, um den Effektor eines Roboterarms von Ort A nach Ort B zu bewegen: Vom „Bang-Bang“ bis zum „Min-Pop“ führt die kinematische Kontrolle einer Trajektorie in acht Graden, wobei der letzte und achte Grad schon der Bewegung eines menschlichen Arms angenähert ist. Für die TeilnehmerInnen der IoT-Talks erwies sich die Steuerungsmöglichkeit des mitgebrachten Roboterarms mit einem Smartphone als willkommenes Demoszenario „zum Ausprobieren“.

Mathias Schmoigl (Salzburg Research) testet die Steuerung des Roboterarms mit dem Smart Phone

Wolfgang Kremser, Data Scientist am von Salzburg Research koordinierten Kompetenzzentrum Digital Motion, stellte die Vision des COMET-Projekts vor: Mit Hilfe von Sensoren, die am Körper, in der Kleidung und in der Sportausrüstung angebracht sind, stellt Digital Motion durch sensor-basierte Bewegungsdatenanalyse eine Verbindung zwischen Bewegung und Emotionen im Sport- und Freizeit-Bereich her: Dies steigert das Wohlbefinden der Sportler, gibt aber gleichzetig auch den Herstellern von Sport-Equipment wertvolle Rückschlüsse für die Entwicklung und Optimierung der Ausrüstung. Eine wesentlichen Bedeutung misst Wolfgang Kremser der interdisziplinären Besetzung der Rollen in der Data Value Chain bei: Nur im Zusammenspiel von Sensor-Entwicklern, Data Engineers, Data Scientists, HCI-Experten und Markt-/ Innovationsexperten lassen sich erfolgreiche Daten-getriebene Projekte umsetzen.

Das von cubido business solutions gmbh bereitgestellte Networking-Buffet wurde von den TeilnehmerInnen – wie üblich – für einen regen Gedankenaustausch und die „Hands-on-Erfahrung“ bei der Steuerung des Roboterarms der HEBI Robotics genützt.

 


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Georg Güntner

Georg Güntner ist Leiter des Kompetenzschwerpunkts „Industrial Internet“ und stellvertretender Leiter der Forschungslinie „Internet of Things“ bei der Salzburg Research Forschungsgesellschaft. Die Schwerpunkte seiner Forschungstätigkeit liegen im Bereich der Begleit- und Akzeptanzforschung von Internet-Technologien und des Internets der Dinge in Produktions- und Instandhaltungsunternehmen. In seinen jüngsten Arbeiten fokussiert er sich auf die technische Konzeption und den Einsatz von Digital Twins im Asset Management. Georg Güntner koordiniert die Meetup-Gruppe "IoT Salzburg" und das "Maintenance Competence Center" (MCC), eine Anlaufstelle für Forschung, Entwicklung und Innovation in der Instandhaltung. In seinen Projekten beschäftigte er sich mit den Auswirkungen von Industrie 4.0 auf die Instandhaltungsbranche ("Instandhaltung 4.0", "i-Maintenance"), mit der digitalen Transformation durch Industrie 4.0 und neue Geschäftsmodelle ("I40-Transform"), sowie mit dem Transfer von aktuellen Erkenntnissen im Bereich der Digitalisierung an die Wirtschaft ("KMU4.0", "Digitales Transferzentrum"). Zudem koordiniert er das Innovationsnetzwerk "Digital Asset Management" (i-Asset).


Salzburg Research Forschungsschwerpunkt(e): Publiziert am 07. Feb 2020
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