Bei der Auftaktveranstaltung der IoT-Talks im Jahr 2016 zog sich das Motto „Connect, Share, Cooperate“ wie ein roter Faden durch die Ausführungen der ReferentInnen. Die ReferentInnen beleuchteten aus verschiedenen Perspektiven, wie Geräte zu „vernetzten Devices“ (im Sinne des Internets der Dinge) werden und welche Kriterien die Implementierungsentscheidungen in den vorgestellten Anwendungsfällen beeinflussten. Die Präsentationen der ReferentInnen stehen auf der Veranstaltungs-Website zum Download zur Verfügung.
Als Moderator und Organisator von IoT Salzburg konnte ich am 27. Januar 2016 im Veranstaltungszentrum im Techno-Z Salzburg mehr als 30 „IoT-affine“ TeilnehmerInnen begrüßen. Ich freue mich über das stetige Wachstum der IoT Gruppe Salzburg, die knapp 100 Mitglieder zählt. Mittlerweile hat sich mit den IoT-Talks ein reges branchenübergreifendes Austauschformat etabliert.
Als Sponsor für die IoT-Talks konnten wir die BfSE GmbH (Büro für systematische Entwicklung GmbH) aus Bad Reichenhall gewinnen: Wir wurden in der traditionellen After-Talks-Party mit Bayrische Schmankerl verwöhnt – herzlichen Dank!
Die IoT-Talks starteten mit einem Kurzreferat von Stefan Hupe, der als Vertreter von IoT Austria einen Überblick über die Aktivitäten des österreichischen Dachverbands gab. Hinter IoT Austria stehen mittlerweile acht reginlate IoT Gruppen und wir dürfen mit etwas stolz darauf blicken, dass sich neben Wien Salzburg als eines der Zentren der IoT-Szene entwickelt hat. Befragt nach den wichtigsten gegenwärtigen Trends im IoT gab Stefan folgende subjektive Einschätzung:
- „Todgesagte leben länger“: der Boom bei Industrie 4.0 und Big Data hält an und verstärkt sich sogar.
- „Die ‚Dinosaurier‘ kommen wieder“: Große Player (wie z.B. Siemens, BOSCH) haben sich fürs IoT gut aufgestellt. Startups haben es schwer, gegen die Omnipräsenz der Großen anzukommen, besetzen aber zum Teil erfolgreich Nischen.
- „Die Hardware-Kosten sinken weiter“: Raspberry Pi Zero wird um 5US$ zu haben sein.
- „Blockchain tritt einen Siegeszug an“: das begünstigt Ansätze wie Smart Contracts und Secure Communications (Blockchain ist eine verteilte Transaktionsdatenbank im Bitcoin-System)
- „Open Source und Open Collaboration sind auf Erfolgskurs“
- „Der digitale Protektionismus ist auf dem Vormarsch“
Stefan lud abschließend die TeilnehmerInnen ein, sich auf der Plattform IoT Austria zu registrieren: www.iot-austria.at
Im seinem IoT-Talk stellte Manfred Novotny für die BfSE GmbH die Entwicklungsgeschichte und das technologische Konzept eines IoT-Frameworks vor. Das Framework des innovativen bayrischen Startups unterstützt die Anbindung von IoT-Devices („Connect“) durch einen generischen, deklarativen Ansatz. Als anschauliches Beispiel für die Anwendung des Frameworks ließ Manfred einen Koffer durch den Saal reichen, der für die Erfassung von Schiffsdaten eingesetzt wird. Der Datenlogger in diesem Koffer zeichnet u.a. die Positionsdaten, die Beschleunigung und die Temperatur eines Schiffs auf. Aus den gewonnenen Daten werden Simulationsmodelle abgeleitet.
Hans-Michael Windisch, Geschäftsführer der eMundo GmbH, stellte in seinem Referat die Design- und Entwicklungskriterien für eine mobile App vor, die zur Qualitätssicherung beim Einsatz von Drehmoment-Schraubern dient. Dabei liefert der Schrauber („alcitronic“) über Bluetooth Informationen an eine App, die auf dem Mobiltelefon des Monteurs installiert ist. Die App protokolliert Drehmoment und Drehwinkel während der Montage. So kann beispielsweise nachgewiesen werden, dass die Schrauben eines Brückentragwerks mit den vorgeschriebenen Drehmomenten und Winkeln angezogen wurden. Zudem können nach Übertragung der Daten in die Zentrale nachgereihte Geschäftsprozesse angestoßen werden (z.B. QM-Freigabe und Rechnungslegung).
Abschließend zeigte Dorly Holzer-Harringer, Geschäftsführerin von Almendo Technologies GmbH, dass bei der Anwendungs- und Geräteentwicklung für vernetzte Geräte der „Teufel im Detail steckt“: Sie verwies aus der Erfahrung der laufenden Projekte darauf, dass sich beim Einsatz von IoT-Devices die Anforderungen immer oft ändern. Unternehmen sind gut beraten, sich mit einer soliden Mischung aus Hard- und Software-Kompetenz auf solche wechselnden Anforderungen einzustellen. Sie nannte als Beispiel die Feuchtigkeitsmessung für Holzböden: Die an sich einfache Aufgabe, einen Feuchtigkeits-Sensor anzubringen wird schnell komplexer, wenn der Sensor unter dem Boden eingebaut werden soll: Die Stromversorgung (Akku) muss dadurch garantiert zwei Jahre halten. Und die Einbauhöhe des Sensors muss gering genug sein, dass der Sensor unter dem Boden eingebaut werden kann. Ähnliche Erfahrungen gibt es mit intelligenten Fitnessgeräten oder in der Reinraumtechnik mit Strömungs-Sensoren.
Die TeilnehmerInnen hatten beim traditionellen abschließenden Networking-Teil die Gelegenheit, ihre Eindrücke zu erörtern, Erfahrungen auszutauschen und dort und da stärker ins Detail zu gehen. Die rege Diskussionsklima wurde angeregt durch die köstlichen „bayrischen Schmankerln“, die uns von der BfSE GmbH zur Verfügung gestellt wurden.
Wir freuen uns auf die nächsten IoT-Talks am 3. Mai 2016 im Techno-Z.