Ways4All Complete – Barrierefreies Reisen für alle
Das Projekt Ways4All Complete liefert eine ganzheitliche Lösung, um das Reisen im Öffentlichen Verkehr für Menschen mit besonderen Bedürfnissen in Zukunft zu vereinfachen. Die Hauptzielgruppe von Ways4All Complete sind blinde und sehbehinderte Menschen. Können diese Hürden gemeistert werden, haben auch weitere Zielgruppen wie Touristen undandere Kunden des Öffentlichen Verkehrs ein neues, praktisches Hilfsmittel zur Pretrip-Planung und für den Ontrip zur Verfügung.
Das Gesamtsystem Ways4all Complete besteht aus mehreren Hauptkomponenten: der Routenplanung, der In- und Outdoor– Navigation, der Fahrzeugkommunikation und einer intuitiven Software, die alles vereint.
Mit Hilfe von Fahrplaninformationen (VOR, ÖBB, u.a.) und Kartenmaterial (Open Street Map, Google Maps, u.a.) kann der Benutzer seine Reise planen. Im Freien können die Systemnutzer mit Hilfe einer speziellen Fußgänger-Navigation über GPS navigieren und so ihren Weg finden. Das dabei verwendete Kartenmaterial z.B. Open Street Map soll auch via Editierfunktionen Feedback zulassen, und so ist es möglich, das bestehende System ständig zu erweitern und zu aktualisieren. Verlässt man den Empfangsbereich der satellitengestützten Navigation – wie zum Beispiel beim Betreten des Bahnhofsgebäudes – wird eine Indoornavigation zur Verfügung stehen. Die Indoornavigation wird technisch mit Trägheitsnavigation, RFID-Tags (Radio Fequency IDentification) und QR-Codes (Quick Response – 2D Barcodes) umgesetzt. Das System benötigt grundsätzlich keine Infrastruktur und kann somit autonom funktionieren. Um die Trägheitsnavigation zu verbessern, werden zusätzlich Gebäudepläne und Referenzpunkte verwendet. Mögliche Referenzpunkte können RFID-Tags oder QR-Codes sein. Die Wegfindung mit Hilfe von RFID wurde schon in einem Vorgängerprojekt evaluiert und soll nun um die QR Codes erweitert werden. QR Codes haben den Vorteil, dass sie von den in Smartphones integrierten Kameras aufgenommen werden können und deshalb kein eigenes Lesegerät nötig ist. Um die Mobilitätskette zu vervollständigen wird auch die direkte Kommunikation mit dem öffentlichen Verkehrsmittel ermöglicht z.B. der Einstiegswunsch einer sehbehinderten Person.
Die endgültige Anwendung wird aus einem Server und einer mobilen Komponente bestehen. Über die Serveranwendung werden via Internet die Routenabfragen und die Verknüpfung von zusätzlichen nützlichen Informationen durchgeführt und an das mobile Endgerät gesendet. Die mobile Anwendung – basierend auf der Opensource Plattform Android – ist die Schnittstelle zum Menschen und ermöglicht eine intuitive und barrierefreie Bedienung. Sprachausgabe und die Verknüpfung von realer und virtueller Information ermöglichen eine sinnvolle Bedienung nach dem 2 -Sinne Prinzip.
Ways4all complete wird wirkungsvoll mehrere einzelne Vorgängerprojekte von way2go sinnvoll zu einem Produkt zusammenführen. Im Zuge des Projekts wird diese Demo-Anwendung umgesetzt und am neuen Wiener Hauptbahnhof evaluiert. Das Projektkernteam der FH JOANNEUM, TU Graz und Salzburg Research ist aufgrund seiner Erfahrungen aus zahlreichen Vorgängerprojekten bestens für die Verwirklichung dieses Projekts geeignet, um das Reisen für Menschen mit besonderen Bedürfnissen in Zukunft zu vereinfachen.