Mit KI und digitalen Produktpässen das Recycling verbessern
Die metallverarbeitende Industrie ist bei ihrer Produktion auf hochwertigen Metallschrott angewiesen. Derzeit muss dieser nach Österreich importiert werden. Salzburg Research ist Teil eines neuen FFG-Leitprojekts, das mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz das Recycling von Metallverbundabfällen verbessern will.
Vor dem Hintergrund des „Europäischen Green Deals“ und des Kreislaufwirtschaftspaketes müssen Ressourcenverbrauch (minus 25 Prozent) und CO2-Emissionen (minus 55 Prozent) bis 2030 drastisch reduziert und gleichzeitig die Ressourceneffizienz massiv gesteigert werden. Bei Metallen ist der Ökologische Fußabdruck durch den Rohstoffeinsatz besonders hoch, gleichzeitig sind sie ideale Kandidaten fürs Recycling. Genau hier setzt das neue FFG-Leitprojekt an.
Wertvolle Schrotte
Haushaltsschrotte und Schrotte aus Altfahrzeugen sowie Elektro-Altgeräten zeichnen sich durch einen hohen Metallgehalt aus und haben daher großes Potenzial zum Recycling. Leider fallen diese Metalle nicht sortenrein an, sondern in Form von Kunststoffmetallverbunden oder Legierungsmischungen. Derzeit werden die Metalle geschreddert und aufgrund der minderen Qualität ins Ausland exportiert. Gleichzeitig importiert Österreich höherwertigen Schrott, der für die Metallproduktion sehr wichtig ist.
Österreichisches Leitprojekt KIRAMET
Im neuen Projekt KIRAMET (kurz für: KI-basiertes Recycling von Metallverbund-Abfällen) wird daran geforscht, mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz eine effiziente sensorgestützte Partikelsortierung zu entwickeln. Eine intelligente Recycling-Plattform soll außerdem vorhandene Daten entlang der Wertschöpfungskette zu vernetzen.
Im Rahmen von KIRAMET wird erstmals ein Klassifikationssystem für Fahrzeugkomponenten zur Bewertung der realen Recyclingfähigkeit in verwertbarer Form bereitgestellt und dadurch ein Beitrag zur Konzeptionierung zukünftiger digitaler Produktpässe geleistet. Salzburg Research entwickelt dafür das Datenmodell und Schnittstellen zur standardisierten Bereitstellung relevanter Informationen aus dem Recycling-Prozess für weitere Anwendungen (z.B. Datenanalyse). Die Digitalisierung in der Circular Economy ermöglicht mehr Transparenz zur Überprüfung von Compliance-Richtlinien und hilft, den CO2-Fußabdruck genauer zu messen und gezielt zu reduzieren.
KIRAMET wird gefördert vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie, abgewickelt durch die FFG. Projektpartner: Montanuniversität Leoben (Koordination), 7lytix GmbH, ANDRITZ AG, Bernegger GmbH, Breitenfeld Edelstahl AG, ETA Umweltmanagement GmbH, EXARON GmbH, Fabasoft R&D GmbH, K1-MET GmbH, LAVU – O.Ö. Landes-Abfallverwertungsunternehmen GmbH, Mayer Recycling GmbH, Mettop GmbH, Montanuniversität – Lehrstuhl für Cyber-Physical-Systems, Montanuniversität – Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft, PROFACTOR GmbH, REDWAVE, Salzburg Research Forschungsgesellschaft mbH, Scholz Austria GmbH, Software Competence Center Hagenberg GmbH, voestalpine High Performance Metals GmbH, voestalpine Stahl GmbH.