RADBEST – Radverkehrsführung bei beengten Straßenverhältnissen
Ein länderübergreifendes Konsortium unter der Leitung der Salzburg Research Forschungsgesellschaft untersucht neben der objektiven Sicherheit auch das subjektive Sicherheitsempfinden und erarbeitet evidenzbasierte Empfehlungen für die zukünftige Planung von Radfahrinfrastruktur bei Engstellen.
Der zügige Ausbau der Radwegenetze stellt in der DACH-Region eine Voraussetzung zur Steigerung des Radverkehrsanteils dar, der zur Erreichung der europäischen bzw. nationalen Klimaziele zwingend erforderlich ist. In der täglichen Planungspraxis ist die Radverkehrsführung unter beengten Verhältnissen oftmals eine besondere Herausforderung. Die Regelwerke in Deutschland, Österreich und der Schweiz beinhalten zwar einige Empfehlungen zur Radverkehrsführung auf derartigen Streckenabschnitten, allerdings gibt es große Unterschiede in den Regelwerken und auch in der Praxis.
Ein länderübergreifendes Konsortium aus Deutschland, Österreich und der Schweiz erarbeitet nun evidenzbasierte Handlungsempfehlungen für die Radverkehrsführung speziell in beengten Straßenverhältnissen sowie fachlich fundierte Abwägungen zwischen verschiedenen Lösungsalternativen. Erstmalig wird in dieser Forschungsarbeit auch eine vergleichende empirische Datengrundlage zur objektiven Sicherheit sowie zum subjektiven Sicherheitsempfinden für repräsentative Streckenabschnitte und unterschiedliche Radverkehrsführungen geschaffen. Für die Messung der objektiven Sicherheit kommen sowohl mobile wie auch stationäre Sensortechnologien – Ultraschall, LIDAR und Video – zum Einsatz. Damit werden beispielsweise Überholvorgänge von Kraftfahrzeugen objektiv bewertet. Zusätzlich werden zu den objektiven Sensordaten auch das subjektive Sicherheitsempfinden mittels Befragungen und Sensorik zur Messung von Stress aufgezeichnet und analysiert.
Auf Basis der empirischen Daten entwerfen die Forscherinnen und Forscher einen Handlungsleitfaden für die Radverkehrsplanung in Ländern und Kommunen. Außerdem werden Methoden zur evidenzbasierten Bewertung von Radverkehrsführungen abgeleitet, um einzelne Lösungen auch nachhaltig zu beobachten und zu bewerten. Die Empfehlungen werden Mitte 2024 zur Verfügung stehen.
Die Salzburg Research Forschungsgesellschaft mbH hat in diesem Projekt die Gesamtkoordination über und beschäftigt sich mit der Datenerfassung und Analyse für die Messung der objektiven Sicherheit.
RADBEST ist eine beauftragte F&E-Dienstleistung des Österreichischen Bundesministeriums für Klimaschutz (BMK), des Deutschen Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) und des Schweizer Bundesamts für Strassen (ASTRA) unter dem Programmmanagement der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft mbH (FFG).