Gewinnerin gekürt: Mit Daten zum besseren Bergerlebnis
Wie kann die Verknüpfung von Daten das Erlebnis am Berg interessanter, gesünder, umweltfreundlicher und sicherer gestalten? Dazu baten wir gemeinsam mit Partnern um konkrete Ideen und Nutzungsbeispiele bei einem Open-Innovation-Ideenwettbewerb. Nun wurde die beste Idee prämiert: Gewinnerin ist die 22-jährige Studentin Hannah Aster aus Salzburg mit ihrer Idee „Ohne Auto schnell am Berg“.
Durch eine smarte Verknüpfung verschiedener alpiner Echtzeit-Datenquellen können – selbstverständlich unter Berücksichtigung des Datenschutzes – spannende und praktische Services entstehen. Sowohl Gäste und Einheimische, die den Berg für die Erholung und sportliche Betätigung nutzen wollen, wie auch Unternehmen und Organisationen in den Bereichen Tourismus, Sport und Sicherheit können profitieren.
Doch wie könnten derartige Services aussehen? Das fragten wir die engagierte Community bei einem Open-Innovation-Ideenwettbewerb: „31 innovative Ideen wurden eingereicht und von einer Jury bestehend aus Expertinnen und Experten aus den Bereichen Data Science, Innovation, Nachhaltigkeit, Tourismus und Wirtschaft bewertet“, sagt Eva Hollauf, Innovationsforscherin bei Salzburg Research.
„Alle Ideen waren sehr kreativ und innovativ. Letztendlich gaben Umsetzbarkeit, Nachhaltigkeit und die erforderlichen Daten der prämierten Ideen den entscheidenden Ausschlag“, sagt Jury-Mitglied Helmut Holzer, Innovations- und Forschungsleiter bei Atomic Austria.
Platz 1: „Ohne Auto schnell am Berg“ von Hannah Aster
Die Salzburger Studentin Hannah Aster (22) adressierte mit ihrer Idee die Tatsache, dass für Ausflüge in die Berge öffentliche Verkehrsmittel aufgrund der schlechten Angebote nur selten genutzt werden. Um dem zu begegnen, entwarf sie gleich drei Varianten: Mittel GPS- und Mobilfunkdaten in Kombination mit weiteren Daten wie Wetter, Jahreszeit oder Wochentag könnte automatisierte der Bedarf von öffentlichen Verkehrsmitteln ermittelt und ein passendes Angebot erstellt werden. In Variante zwei könnten mittels einer App Shuttles koordiniert werden. „Auch eine Überraschungsfunktion könnte einen Mehrwert bieten: Dann geben Wandernde kein genaues Ziel ein, sondern nur Attribute, wie „anstrengende Bergwanderung“ oder „Naturgewässer mit Bademöglichkeit“ und der Algorithmus schlägt geeignete Ziele samt idealer Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln vor“, sagt die Ideengeberin Hannah Aster. In einer dritten Möglichkeit könnten auch Personen miteinander vernetzt werden und so Fahrgemeinschaften gebildet werden.
„Ob durch Künstliche Intelligenz organisierte Linienbusse, über eine App berechnete Shuttlebusse oder über die App gebildete Fahrgemeinschaften – in allen drei Fällen kann der Individualverkehr in Richtung Berge verringert und die Naturräume geschützt werden. Spritkosten können aufgeteilt werden und auch Personen ohne Führerschein oder Auto bekommen dadurch einen unkomplizierteren Zugang zu Ausflügen in die Berge“, resümiert die Gewinnerin Hannah Aster, die in Wieselburg Eco-Design studiert.
Platz 2: „Digital Ski 2.0“ von Frank Dobbert
Der Berliner Frank Dobbert – einer der aktivsten Mitglieder auf der Open-Innovation-Salzburg-Plattform und begeisterter Salzburg-Urlauber – ersann in seiner Idee neue Möglichkeiten, um die Sicherheit auf der Piste zu erhöhen. In seiner Idee werden die Ski selbst zu Sensoren, erkennen Gefahrensituationen und warnen vor Zusammenstößen, Lawinengefahr oder Wetterumschwüngen. Außerdem könnte so ein Ski unter anderem auch als Navigationsgerät oder Lagebestimmung von verletzten Skifahrerinnen und Skifahrern dienen.
Platz 3: „Die interaktive und intelligente Wander-App“ von Frank Dobbert
Auch diese Idee von Frank Dobbert widmet sich der Sicherheit am Berg. Die Idee entstand aus einer persönlichen Berg-Erfahrung, die mit einer Verletzung und einer versäumten Gondel ins Tal endete. Mit dieser App sollen Wandernde besser beurteilen können, ob sie einen Wanderweg und insbesondere auch den Rückweg sicher und realistisch schaffen können. Neben Länge und Schwierigkeitsgrad würden auch die aktuelle Beschaffenheit des Weges, die Tageszeit sowie das aktuelle Wetter in die Bewertung einfließen. Die App würde rechtzeitig zum Umkehren mahnen, wenn absehbar ist, dass das Ziel unter den gegebenen Umständen nicht mehr erreichbar ist.
Die Ideen fließen in ein Innovationslabor ein
Der Ideenwettbewerb auf der Plattform openinnovation-salzburg.at fand im Rahmen des Forschungsprojekts „MountAIn“ statt, in dem Salzburg Research gemeinsam mit Atomic, Abios und der Sportwissenschaft der Uni Salzburg ein alpines, datenbasiertes Innovationslabor konzipiert. Die prämierten Ideen fließen in die Konzeptentwicklung mit ein und sollen in einer Modellregion umgesetzt werden. Im Rahmen eines Workshops in der Science City Itzling feilten die Ideengeberin und der Ideengeber bereits gemeinsam mit Expertinnen und Experten weiter an den Ideen.