Die digitale Bibliothek
Eduard Denk, Roman Winkler (1999): Die digitale Bibliothek Öffentliche Bibliotheken im Informationszeitalter
Mit der Verbreitung der neuen Medien erweitert sich die Anforderung an die Öffentlichen Biblio-theken. Multimedia und Internet haben sich längst als wichtige zusätzliche Informationsquellen und Unterhaltungsangebote neben Büchern und Fachzeitschriften etabliert. Auch Öffentliche Bibliotheken müssen diesem Umstand Rechnung tragen und ihr traditionelles, primär auf Printmedien beruhendes Angebot erweitern, indem sie den Besuchern z.B. Internet-Zugang und eine Auswahl an Multimedia-Titeln (z.B. CD-ROM) bieten. Insbesondere in der derzeitigen Übergangsphase, wo noch nicht alle Teile der Bevölkerung in gleichem Maße Zugang zu den neuen Medien haben, wird den Öffentlichen Bibliotheken ein ausgleichendes Moment zugeschrieben.
Aus diesen Überlegungen heraus beschloss das Land Salzburg im Frühjahr 1997 eine Strategie zur Digitalisierung seiner Öffentlichen Gemeindebibliotheken. Die erste Stufe dazu war das Projekt „Digitale Bibliothek“, das von 1997 bis 1999 vom Land Salzburg und dessen Projektpartnern in Kooperation mit der Salzburg Research Forschungsgesellschaft (vormals: Techno-Z Forschung & Entwicklung GmbH) durchgeführt wurde. Basierend auf den Empfehlungen einer im Vorlauf durchgeführten Studie wurden in fünf Salzburger „Musterbibliotheken“ schrittweise neue Informations- und Kommunikationstechnologien eingeführt.
Erste Erfahrungen in den fünf Musterbibliotheken Golling, Hallein, Mattsee, Mittersill und Saalfelden zeigen bereits, dass sich der Bibliotheksalltag entscheidend verändert hat: Internet- und Multi-media-Anwendungen sind in keiner der fünf Musterbibliotheken mehr wegzudenken. Der Umgang mit dem WWW ist für die meisten BibliothekarInnen ebenso Routine wie die Kommunikation per e-mail. Weiters werden CD-ROMs in die alltägliche Bibliotheksarbeit integriert. Seitdem das Internet in den Büchereien Einzug gehalten hat, konnten Kommunikationsprozesse beschleunigt und Recherchen deutlich verbessert werden. Zudem sind die BibliothekarInnen überzeugt, dass das Internet ein unverzichtbares Element für die bibliotheksübergreifende Zusammenarbeit ist.