Studienergebnisse: Smartes betreutes Wohnen – Erkenntnisse der AAL-Forschung
Selbstbestimmt und unabhängig in den eigenen vier Wänden leben – das möchten viele so lange wie möglich können. Active Assisted Living Technologien (kurz: AAL) können ältere Menschen hierbei sowohl zuhause als auch unterwegs unterstützen. Im Rahmen der Salzburger Testregion für AAL-Technologien „ZentrAAL“ wurde ein AAL-System für das „Betreute Wohnen“ entwickelt und in einem Feldexperiment mit jeweils 60 Personen in Test- und Kontrollgruppe über 15 Monate evaluiert. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts wurden nun im Band „Smartes Betreutes Wohnen – Nutzung, Systemakzeptanz und Wirkungen von ‚mein ZentrAAL‘“ veröffentlicht.
„Die Testpersonen wurden schrittweise an verschiedene Technologien herangeführt“, erklärt Projektleiterin Cornelia Schneider von Salzburg Research. „Diese sollten den Teilnehmerinnen und Teilnehmern jedoch nichts abnehmen, was sie noch leicht selbst bewältigen können.“ Getestet wurden unter anderem Tablets, digitale Türspione, Herdüberwachungssysteme, Kontakte bei Fenstern und Türen, Funklichtschalter, digitale Waagen und Fitness- und Notrufuhren. Diese Einzelkomponenten wurden eingebettet in der seniorengerecht gestalteten Plattform „meinZentrAAL“.
Die wichtigsten Erkenntnisse
In der Studie wurden Daten zu Systemakzeptanz, Nutzungsverhalten und die Analyse der Wirkung erfasst und ausgewertet. Dem Forschungsteam ist es gelungen, das AAL-System in den Alltag der Nutzerinnen und Nutzer zu integrieren und anfängliche Skepsis abzubauen. Speziell die Verwendung des mobilen Tablets lag deutlich höher als erwartet. Im Schnitt wurde das Gerät 1,3 mal pro Person und Tag verwendet.
Mit dem AAL-System konnte das Sicherheitsgefühl nachweislich verbessert werden: Zu Fitness- und Notrufuhren umfunktionierte Smartwatches ermöglichten es, jederzeit und auch außerhalb der eigenen Wohnung einen Notruf per Knopfdruck abzusetzen. „Durch ein verbessertes Sicherheitsempfinden kann wiederum die Mobilität im Alltag älterer Menschen gefördert und somit zu mehr Lebensqualität beigetragen werden“, so Cornelia Schneider. Die Uhr funktionierte zuverlässig auch beim Bergwandern und im Ausland. Neben Testnotrufen konnte während der 15-monatigen Testphase auch bei 29 realen Notrufen Hilfe geleistet werden.