Glasfaserkabel gemeinsam nutzen
Salzburg Research zeigt erstmals, dass sichere Mehrfachnutzung von vorhandener Breitband-Infrastruktur möglich ist: Nicht für jede Anwendung muss ein eigenes Kabel verlegt werden – verschiedene Dienste im Gigabit-Bereich können auf einer bestehenden Glasfaser-Infrastruktur genutzt werden. Testanwender für eine Anbindung im Gigabit-Bereich werden gesucht.
Salzburg Research präsentiert beim Energieversorger Nahwärme Eugendorf GmbH erstmals ein voll funktionsfähiges SDN-Netzwerk, über das Endkunden angebunden werden. Mittels Software-Defined Networking (SDN) können verschiedene Internetdienste und Anwendungen sicher und zuverlässig über eine gemeinsam genutzte Telekommunikationsinfrastruktur laufen: ultraschnelles Internet, Anwendungen wie Web-TV oder das Ablesen von Wasserzählern und dergleichen mehr. Die Dienste – auch Hochdatenraten im Bereich von mehreren Gigabit – laufen parallel, ohne sich gegenseitig zu behindern oder die Übertragung sicherheitstechnisch zu gefährden.
Wollen auch Sie Internet im Gigabit-Bereich?
Erste Endanwender wurden bereits erfolgreich angebunden. Für den nächsten Projektabschnitt sind interessierte Personen und Betriebe im Einzugsgebiet eingeladen, Super-Breitband-Internet über die Glasfaseranbindung der Multikom bzw. Nahwärme Eugendorf zu beziehen. Interessenten können sich bei Projektleiter Thomas Pfeiffenberger melden:
0662.2288-444 | thomas.pfeiffenberger@salzburgresearch.at
International beachtete Forschungsergebnisse
Die Forschungsergebnisse der Salzburg Research Forschungsgesellschaft stießen auf großes internationales Interesse. Die Forschungsarbeit wurde zwei Forschungsvorhaben im Programm IKT der Zukunft des Bundesministeriums für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) gefördert. Partner in beiden Projekten ist die Salzburger Multikom Austria Telekom GmbH.
Technische Details
Software-defined Network (SDN) trennt die klassische Netzwerkstruktur in eine Steuerungsebene (Control Plane) und eine Datenpaketebene (Data Plane) auf. Das ist ein gravierender Paradigmenwechsel im Netzwerkbereich. Die Steuerungsebene programmiert einen optimalen und sicheren Datenpfad durch das gesamte Netzwerk. Durch die Trennung werden die Errichtung und der Betrieb einer Netzwerkinfrastruktur flexibler und kosteneffizienter. Ändern sich die Anforderungen eines Kunden, werden die Änderungen zentral in der Steuerungsebene durchgeführt. Es ist nicht mehr notwendig, die Routing- und Switching-Informationen in den betroffenen Kommunikationseinrichtungen manuell zu konfigurieren.
- Zum Forschungsprojekt: OPOSSUM
- Zur Presseinformation: Vorhandene Breitbandinfrastruktur gemeinsam nutzen