Alles vernetzt im Internet der Dinge
Beim IT-Businesstalk am 23.10.2014 warfen über 100 TeilnehmerInnen gemeinsam mit den Veranstaltern nic.at und Salzburg Research einen Blick in die Zukunft des Internets: Wie wird das Internet of Things und somit die Vernetzung aller Dinge unser Leben, unsere Wirtschaft und unsere gesellschaftlichen Konventionen beeinflussen? Insgesamt sieben Experten eröffneten spannende Perspektiven und warfen teils bedenkliche Fragen auf.
Siegfried Reich, Geschäftsführer von Salzburg Research, erklärte warum die Vernetzung der digitalen und realen Welt gerade jetzt boomt. Haupt-Nutznießer des Internet of Things finden sich derzeit im Handel, Industrie, Medizin, Transport und Verkehr, Energie- und Gebäudemanagement sowie Sport- und Freizeitbereich. Das Thema Lokalisierung als Schlüsseltechnologie des Internets of Things brachte Karl Rehrl, Leiter der Forschungslinie „Mobile Web-based Information Systems“ bei Salzburg Research, dem Publikum näher. Ein anschauliches Beispiel aus der Praxis lieferte Olivers Stärz von Hagleitner Hygiene International mit dem Hagleitner sensemanagement. Geräte im Waschraum sind mit einer Vielzahl von Sensoren ausgestattet, die mit der Management Base per Funk sprechen und ihr Daten wie Batteriestand, Befüllung, Besucherfrequenz oder Anzahl von Betätigungen übermitteln. Ob sich der Einsatz von Internet of Things für alle Unternehmen lohnt, beleuchtete Hannes Selhofer von Salzburg Research in seinem Vortrag „Stellt das Internet der Dinge Ihr Geschäftsmodell auf den Kopf?“ Er empfahl Firmen, sich mit der Entwicklung auseinander zu setzen grundlegende Thesen und Fragestellungen intern zu analysieren.
Peter Dorfinger von Salzburg Research wies darauf hin, dass mit der stärkeren Vernetzung auch immer höhere Anforderungen an die Technologie zukommen – Sicherheit und geringe Verzögerungszeiten sind nur zwei Schlagworte dabei. Dass bei unzähligen IoT-Entwicklungen die Sicherheit hinterherhinkt, bestätigte Aljosha Judmayer von SBA Research. Viele Technologien kommen aus einer Zeit, wo exklusive, geschlossene Netze für die vernetzten Geräte existierten und daher andere Sicherheitsanforderungen galten. Stefan Hupe von IoT Vienna rüttelte zum Abschluss das Publikum noch einmal mit Extremsichtweisen auf: Wo liegt die Wahrheit zwischen denen, die uns vollmundig das IoT-Paradies mit mehr Komfort, weniger Kosten und ohne lästige Entscheidungen versprechen und jenen, die mit Security-Gefahren, Auslieferung an die Technik und Verlust von Entscheidungskompetenz den Teufel an die Wand malen? Eine seiner Schluss-Empfehlungen: „Folgen Sie nicht jedem Hype, aber stecken Sie nicht den Kopf in den Sand!“
Wieder einmal war der IT-Businesstalk mit rund 120 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus den verschiedensten Branchen ein voller Erfolg – Auftrag genug, schon bald den 8. IT-Businesstalk in Angriff zu nehmen.
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