Feedbacksystem für Reitende, um Fehler zu vermeiden
Salzburg Research entwickelt für die EWOT Reitakademie ein Konzept für ein Messsystem zur Erfassung von Balance und Bewegung von Reitenden und Pferd.
Reiten ist eine komplexe Sportart, bei der das Zusammenspiel von Pferd und Reitenden perfekt aufeinander abgestimmt sein muss. Traditionell werden Reitschüler:innen von erfahrenen Trainer:innen angeleitet, die bei Bedarf Korrekturen vornehmen. Sobald diese Kontrolle wegfällt, besteht jedoch die Gefahr, dass Reitschüler:innen wieder in ungünstige Bewegungsmuster verfallen. Hier setzt die aktuelle Forschungsarbeit von Salzburg Research an: Salzburg Research entwickelt für die EWOT Reitakademie ein System zur digitalen Erfassung und Analyse häufig vorkommende Fehler im Reitsport. Eine derartige Datenbasis kann Grundlage für ein Feedbacksystem sein, das Fehler beim Reiten erkennt und Korrekturvorschläge gibt. Davon würden nicht nur die Reitenden selbst, sondern auch die Gesundheit der Pferde profitieren.
Sensoren messen Balance und Bewegung von Reitenden und Pferd
Forschende der Gruppe „Human Motion Analytics“ bei Salzburg Research arbeiten an einem Proof-of-Concept, bei dem verschiedene Messsysteme für die Erfassung der Balance eines Reitenden und der Gangart des Pferdes getestet werden. Dazu kommen unter anderem folgende Sensoren zum Einsatz:
- IMUs (Inertial Measurement Units): Diese Sensoren nutzen Beschleunigungssensoren, Gyroskope und Magnetometer, um die Orientierung im Raum zu ermitteln. Sie können am Körper des/der Reiter:in und an den Fesseln des Pferdes befestigt werden, um Bewegungsdaten zu erfassen.
- Druckmesssensoren: Durch Druckmesssensorik kann die Druckverteilung zwischen dem Unterschenkel des/der Reiter:in und des Pferds sowie der ausgeübte Druck auf die Steigbügel in den Schuhen gemessen werden.
- Motion Capture-Systeme: Durch die Kombination von Bewegungsdaten und einem dreidimensionalen Körpermodell kann die gesamte körperliche Bewegung der Reitenden erfasst und der Masseschwerpunkt geschätzt werden.
Referenzdaten sollen Fehlhaltungen identifizieren
Um festzustellen, ob die gewonnenen Sensordaten für diesen Anwendungsfall geeignet sind, führt Salzburg Research aktuell Messungen mit Reitenden unterschiedlicher Erfahrungslevels durch. Dabei werden Referenzdaten für eine optimale Haltung sowie für charakteristische fehlerhafte Bewegungsabläufe gesammelt. In der anschließenden Datenanalyse soll dann geklärt werden, ob sich Fehlhaltungen der Reitenden in den Sensordaten identifizieren lassen. Sollte sich das Konzept in der Praxis bewähren, kann in der Folge daraus ein digitales Feedbacksystem entwickelt werden. Es soll Reitenden helfen, Fehler zu vermeiden und ihre Technik zu verbessern.
Erste Schritte Richtung Digitalisierung: Kostenfreies Testen vor der Investition
Finanziert wird diese Forschungsarbeit im Rahmen des European Digital Innovation Hub (EDIH) „Crowd in Motion“. Der EDIH „Crowd in Motion“ unterstützt Unternehmen und Organisationen bei der digitalen Transformation in der Tourismus-, Sport- und Freizeitwirtschaft mit maßgeschneiderter Beratung und Serviceleistungen – für Klein- und Mittelbetriebe, Organisationen und öffentliche Einrichtungen meist gänzlich kostenfrei.
Der EDIH ist ein ideales Instrument, um erste Schritte in Richtung Digitalisierung zu machen: mit dem Know-how von Expert:innen, der passenden Infrastruktur und einer wissenschaftlichen Basis. Diese Beratung in der Kategorie „Test before Invest“ gibt der EWOT Reitakademie die Möglichkeit, professionell zu experimentieren, ehe viel Geld in ein gegebenenfalls unzureichend funktionierendes Sensorsystem gesteckt wird.
Zum Projekt: EquiBalance – Sensorbasierte Analyse der Gleichgewichtskomponenten beim Reiten
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