Digibus Austria: Selbstfahrender Minibus in Koppl

Neues Leitprojekt Digibus® Austria

Im österreichischen Leitprojekt „Digibus Austria“ erforscht und erprobt ein hochkarätiges Konsortium unter der Leitung der Salzburg Research Forschungsgesellschaft den zuverlässigen und sicheren Betrieb von automatisierten Kleinbussen im öffentlichen Personennahverkehr. Selbständigkeit und Fahrsicherheit von autonomen Fahrzeugen sollen weiter verbessert werden.

Selbstfahrende Minibusse könnten im Personennahverkehr zukünftig als Zu- und Abbringer zu intermodalen Mobilitätsknoten oder zur Erschließung von Ortszentren eingesetzt werden. Ein erster 7-monatiger Testbetrieb 2017 in Salzburg brachte die Grenzen und Herausforderungen von selbstfahrenden Fahrzeugen zutage (Siehe dazu: Digibus 2017: Erfahrungen mit dem ersten selbstfahrenden Shuttlebus auf öffentlichen Straßen in Österreich). Im neuen österreichischen Leitprojekt „Digibus® Austria“ werden in den kommenden drei Jahren Methoden, Technologien und Modelle für den zuverlässigen und verkehrssicheren Betrieb von automatisierten Fahrzeugen entwickelt und erprobt, um die Selbstständigkeit und Fahrsicherheit solcher Fahrzeuge weiter zu verbessern.

Weltweit werden immer mehr Testversuche angekündigt bzw. durchgeführt. Nur wenige Testversuche haben eine systematische Weiterentwicklung von automatisierten Kleinbussen in Richtung höherer Automatisierungsstufen zum Ziel. Derzeit erfüllen die selbstfahrende Kleinbusse im Mischverkehr gerade einmal Automatisierungsstufe 2 (Teilautomatisierung). Im Leitprojekt wird Stufe 3 (Bedingte Automatisierung, Eingriffe nur bei Bedarf) angestrebt und Stufe 4 (Hochautomatisierung) vorbereitet. Außerdem werden vor allem auch Methoden der Umgebungs- und Fahrgastinteraktion sowie die Einbindung in ein regionales, intermodales Mobilitätssystem erforscht und erprobt.

Sämtliche Methoden, Technologien und Modelle werden im Projekt „Digibus® Austria“ auf einer nichtöffentlichen sowie zwei öffentlichen, regionalen Teststrecken in Salzburg und Niederösterreich erprobt. Die Testfahrten auf öffentlichen Straßen, werden helfen, speziell entwickelte Konzepte zur Interaktion mit Fahrgästen und anderen Verkehrsteilnehmern zu testen. Ein geschulter Operator wird bei allen Testfahrten auf öffentlichen Strecken an Board sein. Auf nicht-öffentlichen Strecken wird der Bus unterschiedliche Fahrszenarien auch komplett autonom bewältigen. Als Testfahrzeug steht das Modell EZ10 des französischen Herstellers EasyMile zur Verfügung. Das Leitprojekt „Digibus® Austria läuft von April 2018 bis März 2021 und wird im Rahmen der Forschungsschiene „Mobilität der Zukunft“ vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie gefördert.

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