Workshop mit jungen Flüchtlingen
Digital-Workshop für minderjährige, unbegleitete Flüchtlinge
Eine Gruppe unbegleiteter, minderjähriger Flüchtlinge war am Dienstag, 15. September 2015 zu Gast bei der Salzburg Research. Das Forschungsinstitut engagiert sich seit Jahren, Jugendliche für Technik zu begeistern und Kreativität zu fördern. Nun wurde dieses Angebot erstmals auch speziell für Flüchtlinge ausgerichtet. Unter Anleitung konnten sie mit digitalen Werkzeugen – 3D-Druck, Handyfotographie und Video – kreativ experimentieren. Die Ergebnisse des Workshops sind unter dem Hashtag #sbgwelcome im Internet zu sehen.
Die minderjährigen Asylwerber aus Somalia und Afghanistan erhielten Anregungen, wie sie sich kreativ mit Hilfe von digitalen Technologien mit ihrem Gastland und den Einheimischen auseinandersetzen können. Auch Salzburgerinnen und Salzburger können den individuellen Blick der Flüchtlinge auf ihr Gastland im Internet sehen: der Hashtag #sbgwelcome führt zu den Ergebnissen.
Digitale Technologie als Eisbrecher
„Jugend- und IT-Nachwuchsarbeit sind uns als Forschungsinstitut wichtig. Seit Jahren setzen wir uns beispielsweise im Rahmen der Langen Nacht der Forschung, in der Kinderstadt „Mini-Salzburg“ oder bei den Maker Days dafür ein, junge Leute für Technik zu begeistern und Kreativität zu fördern“, sagt Salzburg Research Geschäftsführer Siegfried Reich. „Nun haben wir dieses Angebot auch auf Flüchtlinge ausgeweitet. Unter den jungen Asylwerbern gibt es kreative Leute, bei denen man den „digitalen Funken“ zünden kann. Technologie wird damit zum Eisbrecher – für gegenseitiges Kennenlernen, für Verständnis und Toleranz, aber auch für zukünftige Interessen und Bildungswege.“
Bei der IT-Forschungsgesellschaft Salzburg Research konnten die minderjährigen Asylwerber 3D-Modelle kreieren und am 3D-Drucker ausdrucken. Anschließend ging es hinaus in die Stadt, wo die Flüchtlinge im Rahmen eines „Instawalks“ ihre ganz persönliche Sicht auf Salzburg digital einfingen. „Nachhaltigkeit war uns ein wichtiges Anliegen. Die Flüchtlinge sollten auch nach dem Workshop weiterhin digital kreativ sein können“, erklärt Projektleiterin Julia Eder. „Weil viele Flüchtlinge ein eigenes Smartphone besitzen, wollten wir sie anleiten, wie sie diese vorhandene Technologie schöpferisch einsetzen und ihren persönlichen Blick auf die Umgebung und die Kultur rundherum teilen können.“
Abwechslung mit Mehrwert
„Die jungen Asylwerber sind immer dankbar für Abwechslung im Flüchtlingsalltag“, sagt Johannes Kosche, Flüchtlingsbetreuer in den Betreuungseinrichtung Hayat Hallein des Vereins menschen.leben. „Dieser Workshop bot jedoch mehr: Der künstlerische Ausdruck mit digitalen Hilfsmitteln und die damit vermittelte, sehr persönliche Sicht der Flüchtlinge kann zu einem konstruktiven Diskurs über Integration in der Öffentlichkeit beitragen und Toleranz fördern.“ Der gemeinnützige Verein menschen.leben betreibt in Hallein zwei Wohngemeinschaften für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge. In Hallein finden derzeit 51 jugendliche Flüchtlinge im Alter von 14-17 Jahren in zwei Häusern Unterkunft, Schutz, Fürsorge sowie Bildungs- und Integrationsmöglichkeiten.
[iconosquare_widget]