TauernSpa Kaprun

Zukunft des Wintertourismus

Rund 100 Touristiker aus Salzburg und Bayern trafen sich am 11. November 2014 beim zweiten Zukunfts- und Innovationsforum Tourismus im Tauern Spa Kaprun und informierten sich über Innovationsansätze im Tourismus.

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„Die Zeiten an denen die Leute zwei Stunden lang am Lift angestanden haben, sind vorbei“, stellt Eingangsredner Roland Zegg, Geschäftsführer der Schweizer grischconsulta fest. Heute bewegen sich Tourismusdestinationen in gesättigten Märkten und der Winterurlaub hat enorme Konkurrenz von Wellness-, Städte- und Sonnenurlauben bekommen. Die demografische Entwicklung verschärft das Problem zusätzlich.

Trotz des Drucks sollen sich die Alpenregionen aber nicht auf den Preiskampf einlassen, sondern laut Zegg mit Qualität und perfekter Positionierung punkten: „Wir sind das Original, wir sind authentisch, wir dürfen und sollen teuer sein“ gab er als Motto aus.

Markus Lassnig, Forscher bei Salzburg Research, stellte die Ergebnisse einer Bedürfnisanalyse mit Touristikern und Gästen von Regionen aus Salzburg und Bayern vor. „Die Touristiker sind kritischer als die Gäste“, fasst Lassnig zusammen, „sie sehen oft noch Handlungsbedarf, wenn die Gäste bereits sehr zufrieden sind“. Trotzdem gibt es noch einige Punkte, wo mit neuen Ideen angesetzt werden kann: Die Gäste haben ein hohes Bedürfnis danach, ihre Sachen in Sicherheit zu wissen, einfach die nächste Toilette zu finden, in den Unterkünften (kostenlos) WLAN nutzen zu können und ganz wichtig: staufrei bzw. mit möglichst wenig Umstiegen anreisen zu können. Gerade im Wintertourismus wird Staufreiheit besonders hervorgehoben. Die Touristiker selbst, könnten mit der Befriedigung eines anderen Bedürfnisses dazu beitragen: die Gäste wünschen sich flexible An- und Abreisetage. Dieser Punkt – und dass er in starkem Zusammenhang mit der staufreien Anreise steht – ist für viele Touristiker noch ein blinder Fleck. Immer noch unterschätzt wird außerdem die Wertschätzung der Stammgäste. Kleine Boni und Vorteile, sowie die Information darüber, welche Vorteile Stammgäste genießen, sind klar erwünscht und kommen gut an.

Ein mögliches Zukunftsmodell, das an das Stammgastkonzept anschließt, stellte Hansjörg Ransmayr von der Werbeagentur Ramses vor. Bonus2Ski heißt das Programm, das mit Partnern im Pinzgau und in Tirol starten soll. Es setzt dort an, wo es am effektivsten und am günstigsten ist: am loyalen Skigast.

Die rund 100 Teilnehmer des Forums brachten ebenfalls ihre Ideen ein. Tourismusdesigner Martin Schobert fasste am Ende des Nachmittags erste Ergebnisse dieser Inputs zur Zukunft Wintertourismus zusammen. So gab es zahlreiche Anregungen zu Kooperation vor allem im Marketing, um gemeinsam den Gast von morgen anzusprechen. Wintersportregionen sollen sich zu Erlebnisgestaltern entwickeln und die Bedürfnisse des Gastes in den Fokus nehmen. Nicht zuletzt wurde auch vom Publikum eine zeitgemäße Ansprache von Stammgästen als Mittel zur Sicherung der Märkte gesehen.

Das 2. Zukunfts- und Innovationsforum Tourismus fand im Rahmen des INTERREG Bayern-Österreich Projekts „Innovationen in Destinationen“ statt und wird aus Mitteln des Landes Salzburg und des EFRE – Europäischer Fonds für Regionale Entwicklung kofinanziert. Projektpartner sind FH Salzburg, Salzburg Research, ITG – Innovationsservice für Salzburg und sechs Tourismusregionen in Salzburg und Bayern.

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