Auf Trakls Spuren durch Salzburg

Abseits der touristischen Highlights hat Salzburg jede Menge mehr Kulturerbe zu bieten. Dieses gerät aber aufgrund der dominierenden Tourismusklischees oft ins Hintertreffen und ist manchmal nicht einmal den Einheimischen ein Begriff. Im Trakl-Jahr 2014 wurden im Rahmen des EU-Projekts CreativeCH einzelne Stationen und Hinweise auf den Salzburger Dichter Georg Trakl auf einer interaktiven Stadtkarte digital verortet und mit Hintergrundinformation zum Dichter und seinem Werk multimedial angereichert. Mitmachen erwünscht!

Im Trakl-Jahr 2014 versuchte die Salzburg Research Forschungsgesellschaft im Rahmen des EU-Projekts „CreativeCH“ (Creative Cooperation in Cultural Heritage) gemeinsam mit der Georg-Trakl-Forschungs-und Gedenkstätte neue Wege zu gehen. Mit Hilfe der Website http://kulturerleben.salzburgresearch.at/trakl  kann man Stationen aus Trakls Leben in der Stadt Salzburg aufspüren und sich in den Poeten einfühlen.

Georg Trakl (1887-1914) verbrachte Kindheit und Jugend in Salzburg. In der ehemaligen Apotheke „Zum weißen Engel“ in der Linzergasse ging Trakl in die Lehre. An der Fassade zeugt eine Tafel mit dem Gedicht „Im Dunkel“ von der Verfassung des unglücklichen Poeten. Auch im St. Peters-Friedhof, an der evangelischen Christuskirche, im Mirabellgarten und an zahlreichen anderen Orten gibt es Spuren zu entdecken. Mit dem Gedicht „Die Schöne Stadt“ hat Trakl Eindrücke verarbeitet, die er vom Fenster seines Kabinettes im Wohnhaus am Mozartplatz aus aufnehmen konnte – und hat damit der Stadt eine Hommage hinterlassen.

Viele Einheimische und Touristen gehen an Kleinoden vorbei

Auf der Website http://kulturerleben.salzburgresearch.at/trakl  wurden bestehende Inhalte gebündelt: „Die „Salzburg“-Gedichttafeln von Trakl wurden verortet und mit Foto-, Audio-, Videomaterial angereichert. Die Website ist auch für mobile Geräte optimiert, daher ist sie die ideale Basis für einen Rundgang auf Trakls Spuren durch die Salzburger Altstadt“, erklärt Dr. Guntram Geser, Projektleiter bei der Salzburg Research Forschungsgesellschaft. „Interessierte können vor Ort die Gedichte hören und Zusatzinformationen abrufen. Oder man kann sich den gesamten Rundgang mit allen Informationen nach Hause auf den Bildschirm holen.“

Wussten Sie, dass die Andräkirche früher gotische Spitztürme hatte?

Auch abseits von Georg Trakl lässt sich mit der Website http://kulturerleben.salzburgresearch.at jede Menge mehr verborgenes Kulturerbe entdecken. Wussten Sie z.B., dass die Andräkirche am Salzburger Mirabellplatz früher zwei gotische Spitztürme besaß? Sie wurde in den Jahren 1892-1898 erbaut, verlor aber im Zweiten Weltkrieg ihre 61m hohen, neugotischen Spitztürme. In der Sammlung „Salzburg Gestern-Heute“ auf http://kulturerleben.salzburgresearch.at/gestern-heute stehen historische Fotos im direkten Vergleich zur aktuellen Ansicht. Mittels Slider kann man die historische Ansicht mit der heutigen hin- und herschieben und die Situation vergleichen.

Aha-Erlebnisse nicht ausgeschlossen: So ist etwa vom alten Hexenturm an der Ecke Paris-Lodron-Straße/Wolf-Dietrich-Straße heute gar nichts mehr zu sehen. Über die Karolinenbrücke führten im Jahr 1900 noch Straßenbahnschienen, die Fahrbahn zeugt deutlich vom Gebrauch durch Pferde-Fuhrwerke. Die heutige Brücke schmückt sich mit den markanten Bögen.

Weitere Themen in Vorbereitung – Mitmachen erwünscht!

„Wir laden interessierte Personen zur Mitarbeit ein. Jeder verortete Punkt kann mit Kommentaren oder eigenem Bildmaterial angereichert werden“, sagt Projektleiter Guntram Geser von Salzburg Research. Neben Trakls Salzburg-Gedichten und „Salzburg Gestern-Heute“  sind weitere Themen rund um das weniger bekannte Kulturgut in und um Salzburg gerade in Arbeit: Historische Gaststätten und Brauereien, Fenster und Türen, Lateinische Inschriften und Salzburger Brücken.

Die Texte zu Georg Trakl stammen von Dr. Hans Weichselbaum, Leiter der Georg Trakl Forschungs- und Gedenkstätte, das historische Bildmaterial wurde vom Stadtarchiv und dem Otto Müller Verlag zur Verfügung gestellt.

 

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