AAL Award gewonnen
Immer mehr Menschen erkranken an Demenz. Der Alltag und das selbständige Leben werden mit fortschreitender Erkrankung für die Betroffenen immer herausfordernder. Ein internationales Forschungsteam arbeitet seit 2012 an einem Assistenzsystem, das Erkrankten hilft, künftig länger mobil und aktiv zu bleiben. Das Forschungsvorhaben „CONFIDENCE“ wurde nun beim internationalen AAL Forum 2014 in Bukarest (Rumänien) als bestes europäisches AAL-Projekt ausgezeichnet.
Der AAL Award wird jedes Jahr an das vielversprechendste Projekt im „Ambient Assisted Living Joint Programme“ verliehen. Kriterien für die Prämierung sind die Bereiche Innovation, Orientierung am Menschen und Marktpotenzial.
2014 wurden etwa 20 Projekte aus ganz Europa eingereicht, aus denen drei Finalisten ausgewählt wurden. Diese drei Projekte wurden beim AAL Forum 2014 in Bukarest vorgestellt und sowohl von einer Jury wie auch bei einem Publikumsvoting prämiert. Beide Preise – Jury und Publikum – gingen an das Forschungsvorhaben „CONFIDENCE“ unter der Leitung der Salzburg Research Forschungsgesellschaft.
Unterstützung für Demenzkranke und Angehörige
CONFIDENCE entwickelt und erprobt seit 2012 in enger Zusammenarbeit von Forschung und Betreuungseinrichtungen ein mobilitätssicherndes Assistenzservice, das persönliche Hilfeleistungen mit aktuellen Technologien kombiniert. Demenzerkrankte können damit länger mobil und aktiv bleiben. “Die Unterstützung des Systems beginnt zu Hause, indem zum Beispiel an die Einnahme von Medikamenten erinnert wird oder Bekleidungstipps bei unterschiedlichem Wetter und Informationen zum Weg für bevorstehende Termine gegeben werden“, erklärt die Salzburger Forscherin und Projektleiterin Cornelia Schneider (Salzburg Research).
Das System bietet eine SOS-Funktion, bei dem eine hinterlegte Alarmkette in Gang gesetzt wird. Eine Kalenderfunktion erinnert automatisch an Aufgaben und Termine, und liest diese zu bestimmten Zeitpunkten auch laut vor. Kann sich die betroffene Person nicht mehr selbständig orientieren, wird sie per Knopfdruck nach Hause navigiert.
Doch nicht nur für Betroffene ist das Leben mit Demenz eine Herausforderung, auch für Angehörige kann diese Situation sehr belastend sein. Daher ist ein besonderes Merkmal des Forschungsvorhabens das zugrunde liegende Servicemodell unter Einbeziehung von Angehörigen, Pflegepersonal und Freiwilligen: Vertraute Bezugspersonen können technologieunterstützt über webbasierte und mobile Anwendungen jederzeit und überall Hilfestellungen anbieten. Der menschliche Kontakt wird damit nicht einfach durch Technologie ersetzt, sondern erweitert.
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Forschungsprojekt CONFIDENCE
Das europäische Forschungsprojekt „CONFIDENCE“ wird im Rahmen des Ambient Assisted Living Joint Program von der EU und vom Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT) gefördert. Partner im Projekt sind: Salzburg Research Forschungsgesellschaft (Koordinator), Hilfswerk Salzburg (Österreich), ILOGS mobile software GmbH (Österreich), Raiffeisenlandesbank Kärnten, Rechenzentrum und Revisionsverband reg. Gen.m.b.H. (Österreich), iHomeLab, Hochschule Luzern (Schweiz), Presence displays bv. (Niederlande), Ralph Eichenberg Szenografie Cinematografie, Fotografie(Schweiz), terzStiftung (Schweiz), Ana Aslan International Foundation (Rumänien) und Swisscom Participations Ltd (Schweiz).
http://www.confidence4you.eu/
Das AAL Joint Programme hat seit 2008 etwa 140 Projekte gefördert. Der AAL Award wird seit 2011 an das jeweils vielversprechendste Projekt in Bezug auf Innovation, Orientierung am Menschen und Marktpotenzial vergeben.
AAL – Ambient Assisted Living Joint Programme: 2014 Best Project: AAL Award goes to CONFIDENCE