Tourismus: Barrierefreies SalzburgerLand

Menschen mit Behinderungen sind mehr als „nur“ ein kleiner Nischenmarkt Das brachliegende Marktvolumen bei Gästen mit Behinderungen liegt im Bundesland Salzburg bei rund 375.000 Ankünften – Begleitpersonen, ältere und kurzfristig beeinträchtigte Personen nicht miteingerechnet. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung des Tourismuskompetenzzentrums e-Motion von Salzburg Research. Die SalzburgerLand Tourismusgesellschaft startet nun auf Basis dieser Ergebnisse die Informations- und Zertifizierungsinitiative „Barrierefreies SalzburgerLand“. Salzburger Unterkunftsbetriebe können sich ab sofort von einer unabhängigen Stelle zertifizieren lassen.

Ende Mai fand dazu in der Wirtschaftskammer Salzburg die Auftaktveranstaltung „Barrierefreies SalzburgerLand“ von e-Motion und der SalzburgerLand Tourismusgesellschaft statt. Expertinnen und Experten informierten über die künftige Zertifizierungsmöglichkeit, die aktuelle Marktlage und über bauliche Bedingungen.

Mit zertifizierten Betrieben die Zielgruppe erschließen
Wolfgang Kuhn, Bereichsleiter e-Commerce der SalzburgerLand Tourismusgesellschaft, betont, „es ist wichtig, das Thema Barrierefreiheit im Salzburger Tourismus breit zu verstehen. Meist denken wir nur an Rollstuhlfahrer. Doch die Menschen werden immer älter und wollen natürlich nicht auf Urlaub und Reisen verzichten. Gleiches gilt für hör- oder sehbeeinträchtigte Personen. Mit zertifizierten und entsprechend beworbenen Unterkunftsbetrieben können wir diese Zielgruppe erschließen.“ Was sich nach Meinung der Tourismusforscher lohnen würde. „Das Gästeprofil behinderter oder beeinträchtigter Menschen ist insofern interessant, da es sich um eine sehr treue Gästegruppe handelt, die meist in Nebensaisonen reist und überdurchschnittlich lange am Urlaubsort bleibt.“, so Markus Lassnig, Zentrumsleiter von e-Motion.

Für Salzburg wurde ein mittelfristiges Gästepotential von 375.000 Menschen errechnet. „Unsere repräsentative Zählung hat ergeben, dass rund 41.000 Menschen mit Behinderungen als Gäste in Salzburg verweilten.“ Die Lücke die es zu erschließen gilt, ist somit groß. Werden noch die Begleitpersonen und jene Menschen, die durch Kinderwagen, Gipsbein oder aufgrund ihres Alters barrierefreie Unterkünfte bevorzugen hinzugezählt, ist man jenseits eines kleinen Nischenmarktes. Besonders großes Potential orten die Experten im günstigeren und mittleren Preissegment der Unterkünfte. Bislang ist allerdings „je teurer desto barrierefreier“ Realität.

Wie überall anders auch, steckt der barrierefreie Tourismus in Salzburg noch in den Kinderschuhen. Für Österreich insgesamt sieht es nicht viel besser aus. „Österreich habe die Pole-Position in Europa bereits verpasst“, meint Lassnig. Die skandinavischen Länder, aber auch Großbritannien, seien hier besser aufgestellt. „Gegenwärtig stellt sich eher die Frage, ob wir zumindest in der zweiten Startreihe stehen wollen.“

Jetzt handeln!
Alle am Thema und der Zielgruppe interessierten Beherberger können sich ab sofort bei ihrem SalzburgerLand Regionalbetreuer oder bei Frau Ute Giacomozzi u.giacomozzi@salzburgerland.com SalzburgerLand Tourismus über Details zur Zertifizierung erkundigen und diese beauftragen.
Unter http://barrierefreies.salzburgerland.com werden alle zertifizierten, barrierefreien Betriebe gelistet, verlinkt und beworben.

Weitere Informationen
Die Ergebnisse der Untersuchung „Barrierefreies SalzburgerLand“ stehen Ihnen als pdf zum Download auf www.barrierefreiheitscheck.at kostenlos zur Verfügung.

Bildtext: Auftakt zur Zertifizierungsinitiative „Barrierefreies SalzburgerLand“: v.li.vorne: Monika Klenovec, design for all; Britta Wagner, Hilfsgemeinschaft;
v.li. hinten: Markus Lassnig, e-Motion; Daniele Marano, Hilfsgemeinschaft; Wolfgang Kuhn, SalzburgerLand Tourismusgesellschaft

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